Merkel zu AKK-Rückzug: "Ich bedauere die Entscheidung"

CDU-Vositzende AKK verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur - denCDU- Vorsitz will sie bis zum nächsten Parteitag behalten
CDU-Vositzende AKK verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur - denCDU- Vorsitz will sie bis zum nächsten Parteitag behalten Copyright AP Photo/Markus SchreiberMarkus Schreiber
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Von Alexandra Leistner
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Offenbar nicht erst seit der Thüringen-Wahl denkt Annegret Kramp-Karrenbauer darüber nach, den Parteivorsitz abzugeben. Kanzlerkandidatur und CDU-Vorsitz müssten in einer Hand sein.

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Angela Merkel bedauert die Entscheidung von Annegret Kramp-Karrenbauer, nicht für das Kanzleramt zu kandidieren. Merkel sagte in Berlin, sie habe die Entscheidung mit größtem Respekt zur Kenntnis genommen. "Ich kann es mir vorstellen, dass es ihr nicht einfach gefallen ist", so Merkel.

Obwohl AKK erstmal Parteivorsitzende bleibt - bis zum nächsten Parteitag, der für das Ende des Jahres angesetzt ist - zog Merkel Bilanz. In ihrer Zeit als Parteivorsitzende habe Kramp-Karrenbauer verschiedene Dinge in Anstoß gebracht, darunter der Dialog mit der CSU und die Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms. In diesem Punkt und auch in AKKs Funktion als Verteidigungsministerin würden sie weiterhin zusammenarbeiten, so Merkel.

Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Montag entschieden, nicht für das Kanzleramt zu kandidieren und ihren Parteivorsitz nur so lange zu behalten, bis die CDU eine/n KanzlerkandidatIn für die Wahl gefunden hat - der oder die dann auch den CDU-Vorsitz übernehmen soll.

Mit Hinblick auf das Wahl-Debakel in Thüringen sagte sie, sie stehe für eine Partei, die eine Zusammenarbeit mit der AfD klar ablehnt. Die Entscheidung auf Kanzlerkandidatur zu verzichten und den CDU-Vorsitz abzulegen, sei seit geraumer Zeit in ihr gereift, so Kramp-Karrenbauer auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die ungeklärte Führungsfrage schwäche Deutschland.

"Jede Annäherung an die AfD schwächt die CDU", so AKK.

Den Prozess um zu einem Kandidat zu kommen, will Kramp-Karrenbauer nach eigenen Worten aber mitgestalten. Die personelle Frage werde auf einem Parteitag gelöst - dieser ist bisher für das Ende des Jahres angesetzt.

Eine Schwächung der Großen Koalition gibt es, wenn es nach ihr gehe, nicht. Der SPD-Parteivorstand twitterte allerdings wenig später, AKK habe "durch ihr Paktieren mit den rechten Kräften die Krise heraufbeschworen".

Die SPD stellte nach heftigen Reaktionen in den sozialen Medien fest, dass es bei der Transkription einen Fehler gab. Wörtlich habe man gesagt: "Man darf nicht unerwähnt lassen, dass ihr Taktieren den rechten Kräften in der Partei erst den Raum gelassen hat, der die akute Krise der CDU heraufbeschworen hat."

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