Coronavirus: 7 Tote und 219 Infizierte in Italien, 50 Tote in Iran

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Von Evelyn LaverickEuronews
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11 italienische Gemeinden mit gut 50.000 Bewohnern wurden abgeriegelt. Vier Todesfälle werden auf das Virus zurück geführt. Jetzt gibt der Iran Anlass zur Sorge: mit 50 Todesopfern hat der Iran in kürzester Zeit die meisten Toten durch das Virus außerhalb Chinas.

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In Italien hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Patienten auf 219 erhöht. Inzwischen sind sieben ältere Menschen im Norden des Landes an Covid-19 gestorben. Bei ihnen handelte es sich jeweils um ältere Menschen, die teils Vorerkrankungen aufwiesen. Die Behörden warnten davor, Panik zu verbreiten und betonten, es bestehe kein Grund, Reisen nach Italien abzusagen.

Im Vereinigten Königreich wurde der Erreger bei vier Personen festgestellt, die zuvor urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" gemacht hatten. Weitere ihrer Mitreisenden, die sich nicht angesteckt haben, wurden unter Quarantäne gestellt.

Nicht nur in Europa gibt immer mehr Fälle von Infektionen mit den neuartigen Corona-Virus: In der iranischen Stadt Ghom starben innerhalb dieses Monats 50 Menschen an der Krankheit, wie die iranische Nachrichtenagentur ILNA berichtet. Diese Zahl ist bisher nicht offiziell bestätigt. Das Gesundheitsministerium hatte kurz zuvor zwölf Todesfälle gemeldet. 47 Menschen seien positiv getestet worden.

Im Nachbarland Afghanistan wurde am Montag der erste Fall einer Erkrankung bestätigt. Er sei in der Provinz Herat im Westen des Landes aufgetreten, wie Gesundheitsminister Firusuddin Firus in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte. Herat grenzt an den Iran. Firus riet seinen Landsleuten dringend, nicht nach Herat oder aus Herat in andere Landesteile zu reisen. Afghanistan hat vorübergehend seine Grenze zum Iran geschlossen.

Erste Fälle in Bahrain und Kuwait

Auch die beiden Staaten Bahrain und Kuwait auf der Arabischen Halbinsel bestätigten am Montag erste Fälle des Coronavirus. Das Gesundheitsministerium in Kuwait teilte mit, dass bei drei Menschen, die aus der iranischen Stadt Maschhad nach Kuwait zurückgekehrt seien, das Virus nachgewiesen worden sei. Auch bei dem Fall aus Bahrain handele es sich um eine Person, die aus dem Iran ins Land gekommen sei, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur BNA.

Die Türkei hatte bereits am Sonntag ihre Grenzübergänge zum Iran geschlossen, um eine Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu verhindern. Zudem dürften von 20 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ) an keine Flüge aus dem Iran mehr in der Türkei landen, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Dies gelte "vorübergehend". In der Türkei selbst ist bislang kein Fall gemeldet worden.

Italien: Elf Gemeinden abgeriegelt

In Europa meldet Italien den grössten Coronavirus-Ausbruch. In der Lombardei und Venetien wurden elf Gemeinden mit gut 50.000 Bewohnern abgeriegelt. Die Sperren sollen zwei Wochen gelten, was der normalen Inkubationszeit für die Lungenkrankheit entspricht. Auch außerhalb der Sperrzonen haben Schulen und Geschäfte geschlossen.

Der Karneval von Venedig wird wegen der Infektionswelle vorzeitig beendet, auch andere Grossveranstaltungen sind ausgesetzt. Schutzmasken gehören inzwischen auch in Venedig zum Strassenbild.

Starker Anstieg auch in China - Auswirkungen auf Politik

In China wurden am Montag 150 weitere Todesfälle gemeldet - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Der Ständige Ausschuss des Parlaments billigte formell die Verschiebung der diesjährigen Sitzung des Volkskongresses. Der Schritt war zuvor bereits angekündigt worden. Ein neuer Termin für die ursprünglich für den 5. März geplante Plenarsitzung wurde nicht genannt, wie das Staatsfernsehen am Montag in Peking berichtete. Es ist das erste Mal in der jüngeren Geschichte der Volksrepublik, dass die Sitzung des Volkskongresses verlegt wird.

Südkorea, das mit mehr als 600 Infektionen und 6 Toten die meisten Infektionen außerhalb Chinas gemeldet hat wurde in die höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Moon Jae-in, Präsident, Südkorea

"Die Situation hat einen kritischen Punkt erreicht. Die nächsten Tage werden entscheidend sein. Wir müssen die infizierten so schnell wie möglich aufspüren und behandeln, um die weitere Ausbreitung zu verhindern".

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