Abkommen zwischen USA und Taliban: Afghanen zwischen Skepsis und Hoffnung

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Nachdem die USA und die Taliban an diesem Wochenende ein Abkommen unterzeichnet haben, sind die Menschen voller Hoffnung aber auch Skepsis.

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Nachdem die USA und die Taliban an diesem Wochenende ein Abkommen unterzeichnet haben, sind die Menschen voller Hoffnung. So nah war Afghanistan dem Frieden nach fast zwei Jahrzehnten Krieg noch nie. Andererseits könnten die Afghanen nach dem Abzug der US-Truppen sich selbst überlassen - und einem möglichen Wiedererstarken der Taliban ausgeliefert sein.

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Mohammad Zafar kommt aus Jalalabad, er will, dass es nicht bei dem einen Abkommen bleibt:

"Die Taliban haben das Friedensabkommen mit den USA unterzeichnet, jetzt sollten die Taliban auch ein Abkommen mit der afghanischen Regierung unterzeichnen".

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Auch Sayed Naveed Sadat fordert, das es weitere Gespräche gibt:

"Wenn die USA unser Land verlassen, haben wir Afghanen Angst, dass wir wieder in eine brutale Situation geraten und die Taliban wieder mit ihren Angriffen beginnen. Deshalb fordern wir die Taliban auf, das Friedensabkommen auch mit der afghanischen Regierung zu unterzeichnen, und zwar so schnell wie möglich."

Medienberichten zufolge haben die Taliban versichert, Friedensgespräche mit der Regierung in Kabul aufzunehmen zu wollen.

Zwischen 1996 und 2001, als die Taliban an der Macht waren, war Frauen praktisch alles verboten, reisen, eine Ausbildung machen, arbeiten. In den letzten Jahren haben immer mehr Frauen eine Universität besucht und sich zu Lehrerinnen, Hebammen oder Pilotinnen ausbilden lassen. Die jungen Afghanen hoffen auf Frieden und Entwicklung.

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Die 16-jährige Arezo Jalali blickt positiv in die Zukunft:

"Ich habe keine Bedenken, weil ich eine Frau bin. Ich werde meinen Traum nie aufgeben, denn ich habe Zukunftspläne. Mit möglichen Problemen werde ich irgendwie umgehen."

Wie aus dem Abkommen hervorgeht, wird die Zahl der US-Soldaten in einem ersten Schritt um rund ein Drittel reduziert. Innerhalb von 135 Tagen soll die Anzahl der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von 13.000 auf 8.600 verringert werden.

Auch die Zahl der Nato-Truppen werde proportional dazu abnehmen. Die USA und ihre Verbündeten würden alle ihre verbleibenden Streitkräfte innerhalb von 14 Monaten abziehen, heißt es in der Erklärung.

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