Erst weit weg... Wurde die Coronavirus-Krise unterschätzt?

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Von Tokunbo Salako mit AP
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Von der Fledermaus zu einer weltweiten #Pandemie, vom Traumurlaub zum Albtraum, eine kurze Geschichte des #Coronavirus.

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Begann die weltweite Coronavirus-Krise mit einer Fledermaus?

Viele machen den Verzehr von Wildtieren für den Ausbruch der Epidemie verantworlich. Zudem wurde viel über eine mögliche Übertragung durch das Pangolin diskutiert.

Die chinesischen Behörden wollten zunächst die warnenden Ärzte aus Wuhan zum Schweigen bringen. Doch dann wurden innerhalb weniger Tage Behelfskrankenhäuser mit mehr als tausend Betten aus dem Boden gestampft.

Millionen Menschen in der Provinz Hubei lebten wochenlang in einer Art Sperrzone. Der Augenarzt, der das Virus als einer der ersten als Gefahr erkannt hatte und zum Held im Internet wurde, starb an Covid-19.

Zunächst gingen auch Experten davon aus, dass eine Pandemie vermieden werden könne. Viele glaubten, man habe beim Ausbruch von Ebola in Afrika gelernt.

Doch der WHO-Generaldirektor, Tedros Adhanom Ghebreyesus, klang schon vor Wochen pessimistisch: "Obwohl die Gesamtzahl der Fälle außerhalb Chinas nach wie vor relativ gering ist, sind wir besorgt über die Zahl der Fälle ohne klaren epidemiologischen Zusammenhang mit Reisen nach China oder den Kontakt mit einem bestätigten Fall."

Traumreisen wurden zum Albtraum: Touristen saßen auf blockierten Kreuzfahrtschiffen fest.

Zunächst schien Covid-19 weit weg

Haben die Verantwortlichen in Europa zu spät reagiert? Waren sie zu zögerlich?

Dr. Nicolas Locker, Professor für Virologie an der Universität Surrey erklärt im Gespräch mit euronews: "Viele verstehen das nicht. Präventivmaßnahmen sind die einzige Möglichkeit ist, das Virus einzudämmen. Hier müssen die Behörden besser kommunizieren, vielleicht stärkere Botschaften verwenden, sicherstellen, dass sie alle Generationen erreichen, mit anderen Botschaften für ältere Menschen als für jung. Aber wir haben keine Impfstoffe, wir haben keine antiviralen Medikamente, und der Stopp von Reisen und Isolation sind eigentlich die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung des Virus zu verhindern."

Inzwischen haben viele Regierungen in Europa zuvor nie dagewesene Schritte unternommen. Doch wie schlimm die Krise noch wird, das wissen offenbar auch die Experten derzeit nicht.

Journalist • Kirsten Ripper

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