Paris verbietet Joggen: Sport nur noch zwischen 19 und 10 Uhr

Für alle Jogger in Paris gilt jetzt: Früh Aufstehen oder bis zum Abend warten!
Für alle Jogger in Paris gilt jetzt: Früh Aufstehen oder bis zum Abend warten! Copyright AP Photo/Christophe Ena
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Von Alexandra Leistner
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Seit drei Wochen dauert der Lockdown in Frankreich. Viele nutzen die eine Stunde, in denen sie für sportliche Aktivitäten an die frische Luft dürfen, um Laufen zu gehen. Dafür gibt es in Paris jetzt neue Regeln.

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Seit drei Wochen dauert die Ausgangssperre in Frankreich nun schon. Genug Zeit auch für den einen oder anderen Sportmuffel, das Joggen auszuprobieren. Denn eine Stunde am Tag darf jeder an der frischen Luft sportlich aktiv werden, sei es spazieren gehen, Rad fahren oder joggen, eine in vielen Großstädten beliebte Sportart - auch weil man zeitlich flexibel ist.

In Paris müssen Läufer jetzt allerdings früh aufstehen oder bis zum Abend warten. Denn aufgrund der vielen Jogger in der Millionenstadt, hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Polizeipräfektur eine Verschärfung der Ausgangssperre angekündigt.

Ab Mittwoch, 8. April, ist Sport an der freien Luft nur noch zwischen 10 und 19 Uhr erlaubt. Offiziellen Angaben zufolge machen mehr und mehr Franzosen in ihrem "Confinement" - wie die Ausgangssperre auf Französisch heißt - Sport. Allerdings sei dies Quelle für Infektionen, da häufig der Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter zwischen den Sporttreibenden nicht eingehalten würde, so Anne Hidalgo, sozialistische Bürgermeisterin von Paris.

Es sei jetzt wichtig sicherzustellen, dass die Ausgangssperren Effekt zeigen, so Hidalgo in einem Interview mit France Info. "Wir sind noch weit davon entfernt, aus der Krise herauszukommen".

Die bisher getroffenen Maßnahmen hätten bereits positive Auswirkungen auf die Lage in den Krankenhäusern, so der Polizeipräfekt in einer Pressemitteilung. Man dürfe jetzt nicht nachlassen.

Am Wochenende seien die Polizeikontrollen in den beiden großen Parks von Paris, dem Bois de Vincennes und dem Bois de Bologne, bereits verstärkt worden. Jedes nicht absolut notwendige Verlassen der Wohnung sei hilfreich im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

"Es ist schwer, denn wir wissen, dass es ein Bedürfnis gibt. Aber das Laufen muss sich auf Zeiten konzentrieren, in denen weniger Menschen auf der Straße sind." Tagsüber seien viele Menschen für ihre Einkäufe unterwegs oder diejenigen, die nicht von Zuhause aus arbeiten können, seien auf dem Weg zur Arbeit.

Als Reaktion auf die Kommunikation baten einige Facebook-Nutzer um genauere Informationen. Tatsächlich ist auf dem Vordruck, den jeder Bürger beim Verlassen des Hauses bei sich tragen muss, ein Abschnitt den sportlichen Aktivitäten, Ausführen des Haustieres und spazieren gehen mit Kindern oder anderen Personen des selben Haushalts gewidmet.

Nicht klar ist jetzt, ob auch Eltern mit Kindern das Haus zwischen 10 und 19 Uhr nicht verlassen dürfen und wann der Hund zum Gassi raus darf...

Nizza führt Maskenpflicht ein

Lokal gelten zudem zusätzliche unterschiedliche Regelungen. Die Stadt Nizza kündigte am Montag eine Maskenpflicht an. Innerhalb von acht bis zehn Tagen sollen ausreichend Masken für die 340.000 NizzaerInnen beschafft werden. Paris und Cannes sind ebenfalls dabei, Stoffmasken für ihre BewohnerInnen herstellen zu lassen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt der gesunden Allgemeinbevölkerung eher auf Maßnahmen wie Händewaschen und Abstandhalten zu setzen.

Frankreich steht bei der Zahl der Infizierten weltweit an fünfter Stelle. Laut WHO sind in dem Land mehr als 73.000 Menschen an Covid-19 erkrankt, fast 9000 starben. Montag war der bisher tödlichste Tag mit 833 Toten. Vor allem in Senioren- und Pflegeheimen soll jetzt großflächiger getestet werden.

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