Vor zwei Tagen feuerte der brasilianische Präsident Bolsonaro seinen Gesundheitsminister. Der war mit ihm in der Coronakrise auf Konfrontationskurs gegangen.
In Brasilien ist der neue Gesundheitsminister Nelson Teich vereidigt worden. Sein Vorgänge musste gehen, weil er im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie weitgehende Maßnahmen ergriffen hatte, um das öffentliche Leben lahm zu legen.
Staatschef Jair Bolsonaro machte klar, welche Prioritäten er vom neuen Minister erwartet: Wirtschaft vor Gesundheit.
Bolsonaro hatte Luiz Henrique Mandetta vor wenigen Stunden gefeuert. Dieser machte sich zuletzt für Isolierungen und weitreichende Schutzmaßnahmen stark. Damit ging er auf direkten Konfrontationskurs mit Bolsonaro, der SARS-CoV-2 als "leichte Grippe" verharmloste.
Zwei Politiker, zwei Ansätze. Viele Brasilianer hielten offenbar in der Frage den früheren Gesundheitsminister für kompetenter als ihren Präsidenten. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha aus der vergangenen Woche hervor. Demnach befanden nur 33 Prozent der Befragten Bolsonaros Umgang mit der Corona-Krise für gut im Gegensatz zu 76 Prozent, die eher auf Mandetta vertrauten.