Diesmal ohne Konfliktpotential? Bolsonaros neuer Gesundheitsminister

Brazilian President Jair Bolsonaro (R) embraces his new Health Minister Nelson Teich during his swearing-in ceremony at Planalto Palace in Brasilia, on April 17, 2020
Brazilian President Jair Bolsonaro (R) embraces his new Health Minister Nelson Teich during his swearing-in ceremony at Planalto Palace in Brasilia, on April 17, 2020   -  Copyright  EVARISTO SA/AFP or licensors
Von Andrea Büring  mit dpa, ap

Vor zwei Tagen feuerte der brasilianische Präsident Bolsonaro seinen Gesundheitsminister. Der war mit ihm in der Coronakrise auf Konfrontationskurs gegangen.

In Brasilien ist der neue Gesundheitsminister Nelson Teich vereidigt worden. Sein Vorgänge musste gehen, weil er im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie weitgehende Maßnahmen ergriffen hatte, um das öffentliche Leben lahm zu legen.

Staatschef Jair Bolsonaro machte klar, welche Prioritäten er vom neuen Minister erwartet: Wirtschaft vor Gesundheit.

Natürlich ist es ein Risiko, Geschäfte zu öffnen. Ein Risiko, das ich aber bereit bin einzugehen. Wird die Lage schlimmer, ist das mein Fehler. Allerdings sind ich und andere der festen Überzeugung, dass sich das Land wieder öffnen muss.
Jair Bolsonaro
Brasilianischer Präsident

Bolsonaro hatte Luiz Henrique Mandetta vor wenigen Stunden gefeuert. Dieser machte sich zuletzt für Isolierungen und weitreichende Schutzmaßnahmen stark. Damit ging er auf direkten Konfrontationskurs mit Bolsonaro, der SARS-CoV-2 als "leichte Grippe" verharmloste.

Zwei Politiker, zwei Ansätze. Viele Brasilianer hielten offenbar in der Frage den früheren Gesundheitsminister für kompetenter als ihren Präsidenten. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha aus der vergangenen Woche hervor. Demnach befanden nur 33 Prozent der Befragten Bolsonaros Umgang mit der Corona-Krise für gut im Gegensatz zu 76 Prozent, die eher auf Mandetta vertrauten.

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