Schnellimbiss statt Esskultur? Paris befürchtet Bistro-Sterben

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Die Coronavirus-Pandemie und in deren Folge die Zwangsschließungen setzen dem Gastgewerbe erheblich zu. Schlucken die Großen deshalb die Kleinen?

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Paris ist so etwas wie die Hauptstadt der Bistros, der kleinen Lokale, die buchstäblich von der Hand in den Mund leben. Da Gaststätten in Frankreich noch mindestens bis Mitte Juli geschlossen sein werden, fürchten viele Betreiber die Pleite.

"Wenn es keine Einnahmen gibt, hat ein Unternehmen keinen Wert. Deshalb werden es die größten Unternehmen sein, die die aufkaufen, die kein Geld mehr haben", so Nicolas Haag. Er hoffe, so sagt der Bistrobetreiber, dass sich in Paris nicht ein amerikanisches Schnellrestraurant an das andere reihen werde, sondern dass die Bistros überleben.

Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel

Im französischen Gastgewerbe betrugen die Lohnausgaben im selben Quartal des Vorjahres 8,1 Milliarden Euro, 1,4 Millionen Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Betreiber in anderen europäischen Ländern haben die gleichen Sorgen. In Italien setzt das Gastgewerbe jährlich 85 Milliarden Euro um, 1,2 Millionen Menschen sind in dieser Branche beruflich tätig.

Angst um das Sommergeschäft

In Spanien sind es noch mehr: Der Jahresumsatz beträgt hier 124 Milliarden Euro, 1,7 Millionen Personen verdienen im Gastgewerbe ihr Geld. Spanien gefolgt von Portugal sind die europäischen Länder, in denen Lokale, Hotels und andere Einrichtungen des Gastgewerbes den größten Anteil an der Wirtschaftskraft besitzen. Dementsprechend tief sind dort die Sorgenfalten. Viele Betreiber befürchten, dass der Sommer als Haupteinnahmezeit ebenfalls mager ausfällt.

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