Wer riecht denn hier? Nur noch 67 % der Franzosen waschen sich jeden Tag

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Von Euronews  mit AFP
Virus Outbreak France
Virus Outbreak France   -  Copyright  Christophe Ena/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved

Es müffelt in französischen Supermärkten. Das hat eine Kollegin in Lyon schon vor Tagen festgestellt und ihrem Unmut auf Facebook Luft gemacht. Dabei kommt der Geruch nicht von verdorbenen Lebensmitteln, sondern weil sich die Leute, die seit dem 17. März in der Ausgangssperre leben und nur noch kurz nach draußen dürfen, weniger oft waschen.

Eine Studie des Umfrageinstituts Ifop belegt jetzt den Eindruck der Kollegin. Zwar waschen sich die Französinnen und Franzosen in Coronazeiten viel öfter die Hände, doch es hapert mit der Ganzkörperreinigung. Nur noch 67 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich täglich komplett waschen - vor der Ausgangssperre waren es noch 74 Prozent.

Sie wechseln auch weniger oft die Kleidung, weil viele Französinnen und Franzosen derzeit im Homeoffice arbeiten und nicht mehr ins Büro müssen.

Vor allem Männer waschen sich weniger

Tatsächlich geben 61% der Männer an, sich durchschnittlich mindestens einmal pro Tag vollständig zu waschen, aber 74% der Frauen. Weniger als die Hälfte der Männer im Alter von 65 Jahren und darüber sagen, dass sie sich jeden Tag gründlich waschen, bei den jungen Männern unter 25 Jahren sind es 67 %.

Die Ifop-Mitarbeiter unterstreichen, dass schon in früheren Umfragen vor allem Männer und ältere Menschen sich seltener um ihre Körperhygiene bemühten.

Das Phänomen, dass sich die Leute weniger waschen, tritt verstärkt bei denen auf, die alleine leben.

Weniger Frauen tragen BHs

Bei den Frauen wechseln 91 % weiterhin täglich ihre Unterwäsche.

Allerdings geben viele Frauen in Frankreich zu, dass sie zu Hause nicht unbedingt einen BH tragen. Viele Männer gestehen sogar, dass sie im "confinement" - wie die Ausgangssperre auf Französisch heißt - keine Unterhose anhaben.

Verkauf von Deos geht drastisch zurück

Laut einer Studie des Cabinet Nielsen - in der das Verkaufsverhalten seit der Ausgangssperre analysiert wurde - ist der Verkauf von Deodorants um 45 Prozent zurückgegangen.