Corona-Pandemie gut für kubanische Ärztediplomatie

Kubanische Ärzte kommen in Italien an, März
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Kubanische Ärzte haben einen guten Ruf. Auch in der Corona-Krise helfen sie in vielen Ländern. Davon versucht der kubanische Staat zu profitieren.

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Kuba ist ein armes Land - doch auf sein Gesundheitssystem ist es stolz. Kubanische Ärztinnen genießen weltweit einen guten Ruf. Auch in der Corona-Krise helfen sie in Italien, Andorra, den französischen Überseegebieten und südamerikanischen Ländern. 

Die "Armee der weißen Kittel", wie Revolutionsführer Fidel Castro die ÄrztInnen auf internationalen Missionen nannte, ist für das sozialistische Land eine wichtige Einnahmequelle, die Regierung behält einen großen Teil des Gehalts ihrer Ärzte im Ausland. MedizinerInnen bringen dem Inselstaat deutlich mehr Einnahmen als der Tourismus. 

Doch das Land verfolgt mit dem Ärzteexport noch ein anderes Ziel, so der kanadische Kuba-Experte John Kirk. Kuba schicke seine MedizinerInnen auch in Staaten, mit denen es keine diplomatischen Beziehungen unterhalte. Dies trage dazu bei, die Kritik an Kuba in diesen Ländern zu mildern.

Für die ÄrztInnen selbst ist der Dienst im Ausland ein zweischneidiges Schwert. Einerseits verdienen sie auf Kuba so wenig Geld, dass der Einsatz im Ausland attraktiv ist, auch wenn die Regierung einen Teil des Gehalts einbehält. Andererseits werden sie durch ihren Einsatz zum Propagandainstrument der Regierung. Viele MedizinerInnen berichteten, dass ihnen ihr Pass entzogen wurde. Sollten sie dennoch im Ausland bleiben, gelten sie als Deserteure, die für eine Zeit lang nicht mehr in ihre Heimat reisen dürfen.

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