"Die Krankheit ist wie Krieg" - Flüchtlinge helfen in der Corona-Krise

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Von Filipa Soares
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Wegen der Corona-Pandemie erhalten Migranten in Portugal automatische eine Aufenthaltserlaubnis. Viele wollen etwas zurückgeben.

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Nadege Ilick ist vor acht Monaten in Portugal angekommen. Sie war eine der Flüchtlinge, die im vergangenen Sommer an Bord eines Schiffs der Hilfsorganisation Sea Watch nach Lampedusa kamen. 

In Italien waren sie nicht willkommen, in Portugal wurde Ilick aufgenommen. Deswegen engagiert die Kamerunerin sich jetzt ehrenamtlich in einer Lebenmitteltafel für Menschen, die wegen der Coronakrise in Not sind. "Ich will helfen, weil Portugal mir und meiner Familie in schweren Zeiten geholfen hat", sagt sie. "Es macht mir Freude, Menschen in Schwierigkeiten zu helfen.

Wegen Corona: Migranten bekommen Aufenthaltserlaubnis

In der Corona-Pandemie hat Portugal Sonderregeln für MigrantInnen erlassen: Sie bekommen bis Juli automatisch eine Aufenthaltserlaubnis und Zugang zum Sozial- und Gesundheitssystem.

In der Tafel in Braga in Nordportugal engagieren sich insgesamt fünf Flüchtlinge. Die Küche wurde von einer Schule auf die Beine gestellt. Sie ist seit Mitte März in Betrieb und hat seitdem mehr als 9.000 Mahlzeiten ausgeteilt. Die Initiative ist für Menschen gedacht, die wegen der Coronakrise zum Beispiel ihren Job verloren haben. Die Ehrenamtlichen liefern das Essen auch aus, an Infizierte, die selbst in Quarantäne bleiben müssen.

Auch der Syrer Ahmad Sido will helfen. "Die Krankheit ist wie Krieg", sagt er. "Es ist kompliziert, weil die Menschen keine Unterstützung haben, kein Essen. Wir wissen, wie man helfen kann und das tun wir."

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