Leopold ist ein Kutschpferd und zieht, wie viele andere Pferde, Touristen im Fiaker durch die Straßen Wiens. Doch derzeit kommen coronabedingt keine Touristen nach Österreich. Und bei den Kutschern wird das Geld knapp.
Sie sind fester Bestandteil des Wiener Stadtbildes: die Fiaker, die durch das touristische Zentrum der österreichischen Hauptstadt fahren. Doch das war einmal. Jetzt, in der Coronakrise, fehlen die Touristen, der Verdienst geht gegen null.
Kutscher sorgen sich um Zukunft des Tourismus
Pferde und Kutscher sind quasi arbeitslos. So auch Werner Kaizar, Sprecher der Vereinigung "Pro Fiaker Kultur":
"Unsere Befürchtungen sind, dass der Tourimus, wenn überhaupt, erst nächstes Jahr wieder starten wird. An der Fiakerei hängt wirtschaftlich viel daran. Sie müssen sich vorstellen, dass in so einem Betrie, wo wir heute sind, das ist eines der größten Fiaker-Unternehmen, kauft mehr Pferdefutter ein als die Spanische Hofreitschule. Das bringt auch die Landwirtschaft in Bedrängnis."
Mehr als Tausend Arbeitsplätze vom Hufschmied bis zum Tierazt seien in Wien mit dem Fiaker-Gewerbe verbunden, sagt Kaizar.
Spenden aus Deutschland und der Schweiz
Den Mangel an internationalen Gästen werde man nicht mit Fahrgästen aus Österreich ausgleichen können. Die Stadt hat zwar versprochen, Geld für Pferdefutter zu zahlen. Für die Kutscher aber kam bisher keine Hilfe aus dem Steuersäckel. Allerdings:
"Es melden sich Leute und wenn es fünf Euro sind, die gespendet werden. Diese Spende kommt 1:1, jeder Cent kommt bei den Pferden an. Die Spendenbereitschaft ist sehr groß und wir sind sehr dankbar und der Leopold ist auch sehr dankbar."
Leopolds Kollegen verdingen sich seit Beginn der Krise mitunter als Kurrierpferde für die Lebensmittelversorgung. Auch ihre Halter dürften auf ein baldiges Ende der coronabedingten Einschränkungen hoffen. Anfang Mai soll es erste Lockerungen geben. Und doch: Dass Wiens Besucherzahlen wieder auf Vorkrisenniveau steigen, damit ist vorerst nicht zu rechnen.