Ölpest am Nordpolarmeer bedroht auch indigene Völker

Die Ölpest in Sibirien bedroht nach Einschätzung von Experten auch die indigenen Völker im Norden Russlands.
Eine Bedrohung sehen sie vor allem für den Fischfang und -verzehr. Man müsse jetzt über alternative Lebensmittel für die Indigenen nachdenken.
Vor gut zwei Wochen waren aus dem leckgeschlagenen Tank eines Kraftwerks in Norilsk über 20.000 Tonnen Diesel ausgelaufen, die sich anschließend über mehrere Wasserwege großflächig verteilten. Über die Region wurde der Notstand verhängt.
Seitdem sind rund 700 Entsorgungsexperten des Katastrophenschutzministeriums mit Spezialgerät im Einsatz. Sie errichteten Ölbarrieren auf Wasserläufen und Seen, pumpen Treibstoff ab und entsorgen verseuchtes Erdreich.
In einer vorläufigen Bilanz erklärte das Katatstrophenschutzministerium, bislang seien über 28.000 Kubikmeter kontaminiertes Wasser abgepumpt worden. Das sind 2,8 Millionen Liter. Hinzu kämen über 70.000 Tonnen kontaminierte Erde.
Mehrere Manager des verantwortlichen Konzerns Nornickel und ein Leiter des Kraftwerks sind bereits festgenommen worden. Ihnen drohen mehrjährige Haftstrafen, unter anderen wegen schwerer Verletzung von Umweltschutzauflagen. Eine Generalüberholung von Teilen des Kraftwerks wäre spätestens 2018 fällig gewesen. Sie bleib aber aus.
Der russische Umweltminister Dmitri Kobylkin bestätigte den Temperaturanstieg als eine hochwahrscheinliche Ursache für die Katatstrophe. Die Stützen des Dieseltanks seien auf angetautem Permafrostboden abgesackt und hätten so die Risse im Tank verursacht.