Sizilien: Alle 180 Migranten der Ocean Viking haben Schiff verlassen

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Copyright Fabio Peonia/LaPresseFabio Peonia Photographer VIA AP
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Von Euronews
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Sie waren Ende Juni aus dem Mittelmeer gerettet worden und durften seitdem nirgendwo anlanden. Nach langem Zögern gab die italienische Regierung die Erlaubnis zum Transfer der Menschen auf ein Quarantäneschiff.

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Alle aus Seenot geretteten Migranten an Bord der "Ocean Viking" haben das Schiff auf Sizilien verlassen.

Sie durften nach negativen Corona-Testergebnissen im Hafen Porto Empedocle Festland betreten und wurden zu einem nahegelegenen Quarantäneschiff eskortiert. Dort werden sie zwei Wochen isoliert.

Die Ocean Viking hatte Ende Juni bei mehreren Operationen im südlichen Mittelmeer insgesamt 180 Menschen aus Seenot gerettet.

Odyssee vor Anlandung

Italien und Malta hatten sich zunächst geweigert, dem Schiff einen sicheren Hafen anzubieten. In der Folge sollen mehrere der Geretteten versucht haben, sich umzubringen oder schwimmend europäisches Festland zu erreichen. Auch von einem Hungerstreik war die Rede. Die Besatzung hatte daraufhin den Notstand an Bord ausgerufen.

Schließlich willigte die italienische Regierung ein, dass die Menschen nach der Absolvierung von Corona-Tests von der Ocean Viking auf ein Quarantäneschiff, die Fähre "Moby Zaza", transferiert werden dürfen. Wie im Anschluss mit den Schutzsuchenden verfahren wird, ist noch unklar.

EU-Innenminister tagen unter deutschem Vorsitz

Italien und Malta verlangen von anderen EU-Staaten Zusagen für die Aufnahme von Schutzsuchenden. Doch die EU zeigt sich nicht in der Lage, eine nachhaltige Regelung für die Seenotrettung im Mittelmeer zu finden.

Über das komplexe Thema beraten an diesem Dienstag die EU-Innenminister per Videokonferenz. Den Vorsitz führt der deutsche Innenminister Horst Seehofer, weil Deutschland die EU-Ratspräsidentschft innehat.

Vor dem Auftakt sagte Seehofer: "Das ist eine Situation, die eigentlich nicht würdig ist für die EU"

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