80 Jahre nach dem Holocaust trainieren zum ersten Mal israelische und deutsche Kampfpiloten gemeinsam in Deutschland. Die Geschichte fliegt immer mit. Aber man will in die Zukunft schauen, wie der israelische Pilot O. sagte.
Die Stimmung ist gut im Fliegerhorst Nörvenich bei Köln. Ein Lächeln, ein Fistbump: die beiden Piloten verstehen sich.
Dabei ist dies kein gewöhnliches Treffen: Zum ersten Mal überhaupt trainieren israelische Kampfflieger mit ihren deutschen Kameraden in Deutschland. 80 Jahre nach dem Holocaust.
Der israelische Pilot O., dessen gesamter Name nicht genannt wird, sagt: "Ich denke, wir alle spüren es direkt im Herzen, die Geschichte ist immer da, aber wir schauen in die Zukunft. Und wir freuen uns über die Möglichkeit, gemeinsam fliegen zu können, über die Zusammenarbeit, ich denke, die Kooperation beider Luftwaffen ist gut für beide Länder."
Sein deutscher Kollege Thomas meint: "Dadurch, dass es politisch gesehen 'ne besondere Sache ist, dadurch, dass die Gäste sehr besondere Gäste sind, ist es dann natürlich auch für die Piloten eine besondere Sache."
Seit Montag sind zehn Jets der israelischen Luftwaffe in Deutschland. Am Dienstag überflog eine deutsch-israelische Formation den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck in Erinnerung an das von Palästinensern verübte Olympiaattentat 1972.
Anschließend ging es am ehemaligen Konzentrationslager Dachau vorbei, wo später eine Gedenkzeremonie stattfand. Die Einladung war vom Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, bei Besuchen in Israel ausgesprochen worden.
Deutsche Militärpiloten waren schon in den Jahren 2017 und 2019 zu Übungen in Israel. Die Kooperation soll in Zukunft noch ausgebaut werden.