Putsch in Mali: Militär will für mindestens drei Jahre regieren

Putsch in Mali: Militär will für mindestens drei Jahre regieren
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Von Euronews mit AP, AFP
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Knapp eine Woche nach dem Militärputsch in Mali werden erste Pläne der Militärjunta bekannt: Die Machthaber wollen bis 2023 regieren, erst dann sollen Neuwahlen stattfinden.

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Knapp eine Woche nach dem Militärputsch im westafrikanischen Mali werden erste Pläne der Militärjunta bekannt: Sie wollen Neuwahlen um drei Jahre hinauszögern und bis mindestens 2023 regieren.

Die internationale Gemeinschaft hatte auf eine sofortige Rückkehr zur Zivilregierung gedrängt.

Zwischenzeitlich hatten die Putschisten ein Übergangskomitee gebildet, das Wahlen abhalten und zukünftig die Regierungsgeschäfte führen will.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS verhandelt derzeit mit den neuen Machthabern. Vor den Gesprächen waren Entsandte der Staatengruppe noch zuversichtlich, dass eine rasche Rückkehr zu einer zivilen Regierung in Bamako gelingen könne.

Goodluck Jonathan, ehemaliger Präsident Nigerias und Chefvermittler der ECOWAS: "Sowohl das ECOWAS-Team als auch die Militäroffiziere wollen, dass das Land vorankommt. Wir haben eine Reihe von Vereinbarungen getroffen, aber wir haben uns nicht in allen Fragen geeinigt."

Besonders die von den Militärmachthabern angestrebte dreijährige Übergangsphase scheint ein Streitthema zu sein. Es gibt noch keine Entscheidung zum Zeitplan, sagte ein Militärsprecher.

Oberst Ismael Wague, Sprecher der Militärjunta: "Die Diskussionen gehen weiter. Wir haben Kompromisse zu bestimmten Punkten gefunden. Die Verhandlungen werden morgen fortgesetzt."

Nach Angaben von ECOWAS will das malische Militär in der Übergangsphase den Staatschef sowie die meisten Regierungsmitglieder stellen.

Die Putschisten hatten am Dienstag Präsident Ibrahim Boubacar Keita gestürzt und festgenommen. Er solle wieder freigelassen werden, hieß es weiter.

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