In den Niederlanden gelten seit heute verschärfte Corona-Maßnahmen. Ohne diese drohe eine drastischen Verschlimmerung, so die Regierung.
In den Niederlanden gelten seit dem heutigen Dienstag verschärfte Corona-Maßnahmen. So müssen Cafés und Restaurants ab 22 Uhr schließen und dürfen ab 21 Uhr keine neuen Gäste mehr einlassen. Man darf nur noch drei Menschen zu sich nach Hause einladen. Homeoffice sollte wieder die Regel werden. Eine Maskenpflicht gibt es weiterhin nicht. Der Mund-Nasen-Schutz wird aber zum Beispiel in Zügen empfohlen.
Die Regierung begründete die Verschärfung mit den steigenden Fallzahlen. "Vor einer Woche gab es noch 1500 neue Fälle pro Tag", so Gesundheitsminister Hugo de Jonge, "mittlerweile hat sich die Zahl auf fast 3000 verdoppelt. Wir erwarten, dass es in einer Woche trotz der neuen Maßnahmen 5000 neue Fälle pro Tag gibt.
"Müssen die Bürde teilen"
Die ersten Auswirkungen der Maßnahmen seien in zehn bis vierzehn Tagen zu erwarten, so Regierungschef Mark Rutte. Sollte sich die Lage in drei Wochen nicht verbessert haben, könnten die Regeln noch einmal verschärft werden. Rutte: "Wir können den Virus nicht besiegen, indem wir nur einen Sektor beschränken, nur eine Maßnahme einführen. Wir müssen die Bürde teilen. Natürlich werden die Maßnahmen negative wirtschaftliche Folgen haben. Aber wenn wir die Ausbreitung des Virus nicht stoppen, wird das noch schlimmere Folgen haben, auch wirtschaftliche."
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den Niederlanden war zuletzt mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland, das vier Mal so viele Einwohner hat. Sie war zudem deutlich höher als im Frühjahr.