Paris: Urteil zu "politischem" Kunstraub

Der afrikanische Aktivist Mwazulu Diyabanza ist in Paris wegen versuchtem Kunstraub im Museum Quai-Branly zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt worden - juristisch möglich wären 150.000 Euro und 10 Jahre Haft gewesen Diyabanza hatte die Rückgabe von in der Kolonialzeit in Afrika geraubtem Kulturgut in die eigene Hand genommen und den versuchten Diebstahl aus einem Museum per Livestream öffentlich begangen - für ihn eine politische Aktion.
Das Gericht liess sich nicht in die beabsichtigte politische Auseinandersetzung ziehen, um damit über Frankreichs koloniale Vergangenheit urteilen zu müssen.
Über 90.000 Kunstwerke aus Ländern südlich der Sahara befinden sich allein in französischen Museen, bei den meisten ist der Ursprung ungeklärt. Mit einigen afrikanischen Ländern laufen seit 2018 von Präsident Emmanuel Macron angestossene Verhandlungen über die legale, organisierte Rückgabe von Raubkunst aus der Kolonialzeit.