Proteste gegen Polizeigewalt: Präsident Buhari ruft zu Ruhe auf

Beschädigte Mautstation in Lagos
Beschädigte Mautstation in Lagos Copyright Sunday Alamba/ Associated Press
Copyright Sunday Alamba/ Associated Press
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Proteste eskalierten, nach dem es tödliche Schüsse auf Demonstrierende gab.

WERBUNG

Nach Ausschreitungen bei Protesten in Nigeria hat Präsident Muhammadu Buhari die Demonstrierenden zur Ruhe aufgerufen. Seit zwei Wochen wird in dem Land gegen Polizeigewalt protestiert, am Dienstag eskalierten die Proteste, als es in Lagos tödliche Schüsse auf Demonstrierende gab. 

Buhari äußerte sich daraufhin am Donnerstag in einer Ansprache an die Nation: "Widersteht der Versuchung, von subsersiven Elementen benutzt zu werden, um Chaos zu stiften, das unsere junge Demokratie beschädigen soll. Sonst wird die nationale Sicherheit und Recht und Gesetz unterlaufen, was auf gar keinen Fall toleriert werden wird."

Buhari: "Wir werden Antworten liefern"

Trotz einer Ausgangssperre wurde in Lagos am Donnerstag demonstriert, es kam zu Plünderungen und Straßenblockaden. Protestierende griffen Gefängnisse an, es fielen Schüsse. 

Buhari verurteilte die Gewalt auf Seiten der Demonstrierenden, das Vorgehen der Sicherheitskräfte kritisierte er nicht. "Ich rufe unsere Jugend dazu auf, die Straßenproteste zu beenden und eine konstruktiven Lösung mit der Regierung zu finden", so der Präsident. "Eure Stimme wurde laut und deutlich gehört und wir werden Antworten liefern."

#EndSARS-Proteste gegen Polizeigewalt

Die Gewalt gegen Protestierende wurde international verurteilt, unter anderem von der Afrikanischen Union und den USA. 

Ausgelöst worden waren die Proteste durch ein Video, das einen Beamten der mittlerweile aufgelösten Eliteeinheit Special Anti-Robbery Squad (SARS) beim Töten eines jungen Mannes zeigte. Inzwischen fordern die meist jungen Demonstrierenden auch online unter dem Hashtag #EndSARS weitreichende Polizeireformen. Seit Beginn der Proteste sind Amnesty International zufolge landesweit mindestens 56 Menschen getötet worden.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Mehr als 330 Schüler in Nigeria verschleppt

"Koordinierte Attacken" - Massaker an Zivilisten in Unruhestaat

Bauernproteste in Valencia: Wütende Landwirte stoßen auf Polizei