Mit 60 zu alt? Bye-bye Tegel - Air France sagt "merci et au revoir"

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Von Kirsten Ripper  mit AP, AFP
Der letzte Abflug vom Flughafen TXL
Der letzte Abflug vom Flughafen TXL   -  Copyright  Michael Kappeler/(c) Copyright 2020, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Es war der letzte Abflug vom Stadtflughafen Tegel in Berlin, ein emotionaler Moment für viele. 

Wir haben wohl nicht alle einen Koffer in Berlin, aber sicher erinnern sich viele mit Wehmut an die letzten Ankünfte oder Abflüge vom kleinen "runden" Flughafen TXL. Daran, wie praktisch es war, mit dem Bus in die Stadt fahren zu können. Doch all das ist jetzt vorbei.

AF1235 ist die besondere Ehre des letzten Flugs zuteil geworden. 

AIR FRANCE war vor 60 Jahren - nach dem Zweiten Weltkrieg - als erste Fluggesellschaft nach Tegel in der französischen Besatzungszone geflogen. 

"Au revoir Tegel et merci" hieß es jetzt aus dem Cockpit des Airbus A320.

Trotz Coronakrise waren hunderte Schaulustige gekommen, um den letzten Abflug mitzuerleben.

Paul Zinken/(c) Copyright 2020, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Der letzte Abflug von Tegel - nach ParisPaul Zinken/(c) Copyright 2020, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ursprünglich war Tegel für 2,5 Millionen Passagiere pro Jahr geplant, dann erlebte TXL nach der Wiedervereinigung einen Boom der Passagierzahlen, die bis 2014 die 20-Millionen-Marke überschritten. Berüchtigt war Tegel auch für Verspätungen und verlorenes Gepäck.

Weil sich die Bauarbeiten am Pannenflughafen BER immer weiter verzögerten, bekam Tegel eine neunjährige Gnadenfrist. 

In Coronavirus-Zeiten weckt der letzte Abflug besondere Gefühle. Die meisten Menschen in Europa fliegen zur Zeit gar nicht mehr. Unser Kollege, der bisher noch jeden Monat von Lyon nach Frankfurt unterwegs war, meinte, in FRA sehe es derzeit jeden Tag wie an einem Sonntag aus oder wie an Weihnachten.