Die Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Armenien und Aserbaidschan hat Folgen für Zehntausende. Es sind Geschichten von Rückkehrenden und Umgesiedelten.
Das, was im Rahmen der Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Armenien und Aserbaidschan vereinbart wurde, ändert das Leben vieler Menschen in Bergkarabach grundlegend.
Manche armenische Familien, die in Dörfern leben, die wieder aserbaidschanisch werden, haben vor ihrer Umsiedlung all das zerstört, was sie nicht mitnehmen können. Sie wollen nicht, dass ihr Besitz in aserbaidschanische Hände übergeht.
„Wir leben hier seit 25 Jahren, haben ein Haus gebaut. Es ist für uns jetzt sehr schwierig, das Dorf zu verlassen, in dem meine Kinder aufgewachsen und zur Schule gegangen sind“, so ein Mann aus Dadiwank.
Aserbaidschanische Familien hingegen bereiten sich auf eine Rückkehr vor - bei vielen ist es rund 30 Jahre her, dass sie hier lebten. Die alte Heimat hat sich verändert.
Ein Mann, der nach Agdam zurückgekehrt ist, erläutert: „Da sehen Sie die Schule, die ich zehn Jahre lang besucht habe. Da gab es ein Behördengebäude, dort war die die Musewi-Straße. Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen. Es ist unmöglich, das wiederzufinden. Niemand findet seine Straße wieder."
Sechs Milliarden für den Wiederaufbau
Es wird mit mehr als 100 000 Menschen gerechnet, die zurückkehren wollen.
Die Mehrheit der aserbaidschanischen Bevölkerung ist muslimisch. Die Moscheen, die in Bergkarabach teilweise stark heruntergekommen sind, sollen wiederaufgebaut werden.
Jahre dauern dürfte die Kampfmittelbeseitigung. Viele Gebiete sind vermint und deshalb nicht zugänglich.
euronews-Reporter Emin Ibrahimow berichtet: „Die aserbaidschanische Regierung hat für den Wiederaufbau von Bergkarabach und den umliegenden Gebieten umgerechnet sechs Milliarden Dollar zugesagt.“