Ischgl-Infektionsherd als Warnung - Europa streitet über Ski-Lockdown

Ischgl-Infektionsherd als Warnung - Europa streitet über Ski-Lockdown
Copyright Kerstin Joensson/AP
Copyright Kerstin Joensson/AP
Von su mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Um tausende Covid-Ansteckungen wie im März dieses Jahres in dem Tiroler Skiort Ischgl zu vermeiden, bleiben wichtige Skigebiete in Europa in der Weihnachtssaison geschlossen. Nur: Österreich will da nicht mitmachen, in der Schweiz ist die Saison vielerorts eröffnet.

WERBUNG

Das Ischgl-Trauma steckt allen noch in den Knochen – um tausende Covid-Ansteckungen wie im März dieses Jahres in dem Tiroler Skiort zu vermeiden, bleiben wichtige Skigebiete in Europa in der Weihnachtssaison geschlossen.

ÖSTERREICH

Nur: Österreich will da nicht mitmachen und fühlt sich im Moment von Deutschland, Frankreich und Italien unter Druck gesetzt.

Anfang dieser Woche beschuldigte die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) die deutsche Bundesregierung, sich in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen, nachdem sich  Bundeskanzlerin Angela Merkel – selbst Langläuferin – für ein Verbot von Skiferien ausgesprochen hatte, zumindest bis zum neuen Jahr. Und sie will, dass Europa da gemeinsam handelt.

Medienberichten zufolge könnten österreichische Skigebiete, Hotels, Restaurants und Skischulen eingeschlossen, bis Januar zu bleiben. In einigen Orten bleiben die Skilifte möglicherweise geöffnet, aber Touristen werden aufgefordert, sich fernzuhalten.

DEUTSCHLAND

Sogar in Bayern, wo die Skigebiete bis zum 20. Dezember nicht öffnen dürfen, sprachen sich einer Umfrage zufolge gut zwei Drittel der Befragten (68,6, Bund 73,8 Prozent) „eindeutig“ oder „eher“ für eine europaweite Schließung aus. Nur etwa ein Viertel (25,4 Prozent) der Befragten hielt das für „eher“ oder „eindeutig falsch“.

Und trotz der Verärgerung im Nachbarland Österreich hält die bayerische Staatsregierung an ihrer Forderung nach einem europaweiten Ski-Lockdown bis 10. Januar fest.

FRANKREICH

In Frankreich sollen die Skigebiete laut Ministerpräsident Jean Castex geöffnet werden – die Lifte bleiben allerdings zu. Laut Präsident Emmanuel Macron sollen französische Skifahrer auch nicht in die offenen Skigebiete eines Nachbarlandes ausweichen können.

Emmanuel Macron, Frankreichs Präsident:

“Wenn es Länder innerhalb oder außerhalb der EU gibt, die ihre Skigebiete offen halten, werden wir unsere Bürger mit Kontrollmaßnahmen davon abbringen, Gebiete aufzusuchen, die als riskant gelten. Wir wollen auch kein Ungleichgewicht, mit geschlossenen Skigebieten in Frankreich, Italien und Deutschland, während andere offen sind.”

Belgiens Ministerpräsident bot sich im Skistreit als Vermittler an.

Alexander De Croo:

“Es muss Solidarität zwischen europäischen Ländern und anderen Nachbarländern geben. Ich meine, wir können von unseren Skigebieten nicht verlangen, geschlossen zu bleiben und zuzusehen, wie Leute woanders hin ausweichen.”

SCHWEIZ

P.S.: In der Schweiz haben laut Informationsdiensten „Skiregionen wie Zermatt/Matterhorn oder Saas-Fee die Ski-Saison bereits eröffnet, zahlreiche weitere Gebiete wie Grindelwald-Wengen oder Flims Laax Falera werden bald folgen.“

su mit dpa

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Corona: Besondere Geschenke zum Weihnachtsfest

Brüssel befürchtet mehr Covid-Infektionen über Weihnachten

Krieg der Skilehrer in den französischen Alpen