mRNA: Katalin Kariko, die Frau hinter dem Impfstoff-Durchbruch

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Der Wirkstoff, der Hoffnung auf ein Ende der Pandemie gibt, funktioniert mittels einer Technik, die maßgeblich von Katalin Kariko entwickelt wurde.

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Der Wirkstoff, der der Welt derzeit Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie gibt, funktioniert mittels sogenannter Boten- oder mRNA, einer Technik, die maßgeblich von der gebürtigen Ungarin Katalin Kariko entwickelt wurde. Sie forschte in den 90ern an der Universität von Pennsylvania in den USA an der mRNA-Technik, weil sie schon damals daran glaubte, dass das Verfahren bei der Bekämpfung von Krankheiten helfen könnte. mRNA ist in den Corona-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna enthalten und damit erstmals in einem Vakzin zugelassen.

Kariko: "Das ist schon unglaublich, weil ich jahrelang, die ganzen 90er-Jahre über versucht habe, die Menschen davon zu überzeugen, dass mRNA hilfreich ist."

Kaum Unterstützung für mRNA-Forschung in den 90ern

Das war lange Zeit nicht erfolgreich: In den 90ern versuchte Kariko, Stipendien zur Erforschung der Technik zu bekommen. Weil das aber immer wieder abgelehnt wurde, scheiterte auch ihre Professorinnenkarriere an der Uni Pennsylvania. 

Der Durchbruch kam erst 2005 in Zusammenarbeit mit ihrem Kollegen Drew Weissman. "Es ist wichtig, Wissenschaft zu unterstützten, weil man nie weiß", sagt Kariko deswegen. "Wir wollten erst kein Patent anmelden, aber sie haben uns gesagt, wenn wir das nicht tun, wird niemand etwas daraus entwickeln."

Kariko: "Man muss bis zum Ende denken"

Das Duo arbeitete weiter an der Technik. 2015 hatten sie herausgefunden, wie die fragile Boten-RNA, die in menschliche Zellen gelangen muss, am besten verpackt wird, so dass sie dort auch ankommt. Sie habe immer an den Erfolg geglaubt, so Kariko: "Man muss bis zum Ende denken und sich fragen, was kann ich tun, so verschwendet man sein Leben nicht."

Kariko ist heute Senior-Vizepräsidentin von Biontech, dem deutschen Partnerunternehmen von Pfizer. Die von ihr mitentwickelte Boten-RNA liefert einen Teil der Erbinformation des Virus in menschliche Zellen, die so ein Protein des Erregers entwickeln können, gegen das der Körper Abwehrreaktionen entwickelt, die er bei einem möglichen Kontakt mit dem Virus mobilisieren kann.

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