Nach Brexit - Warteschlangen wütender LKW-Fahrer

Leere Regale in nordirischen Supermärkten
Leere Regale in nordirischen Supermärkten Copyright David Young/AP
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Von Andrea Büring mit afp
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Brexit means Brexit. Was dieser wirklich bedeutet, bekommen Lieferanten derzeit an der Grenze zwischen Großbritannien und der EU zu spüren.

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Seit dem Brexit müssen sich LKW-Fahrer auf lange Wartezeiten einstellen, wenn sie Güter aus Großbritannien in die EU transportieren. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.

Hintergrund sind Formalien bei den Zolländerungen, die seit dem britischen EU-Austritt anfallen.

Der polnische LKW-Fahrer Petar Loba aus Großbritannien beschwert sich:

Die Situation ist nicht gut, wir haben zuviel Papierkram und müssen immer nur warten.

Deshalb warnt ein Spediteur bereits vor Engpässen in Großbritannien, sollten sich Transportunternehmen wegen der langen Wartezeiten weigern, Waren auf die Insel zu bringen.

Der Spediteur John Shirley spricht Klartext.

LKW-Fahrer werden pro Kilometer bezahlt. Wenn sie nur rumsitzen, wie das derzeit der Fall ist, werden sie kündigen oder sagen, dass sie nicht mehr nach Großbritannien fahren, sondern innerhalb der EU bleiben wollen. Das wird wohl so kommen.
John Shirley
Spediteur

In manchen Supermärkten in Nordirland werden einige Waren bereits knapp. Das liegt nicht an fehlendem Einsatz.

Wir bekommen keine Lieferungen mehr. Die Unternehmen nehmen unsere Bestellungen an, aber dann rudern sie zurück und sagen, sie könnten uns vorerst nicht mehr beliefern.
Kieran Sloan
Manager, Sawer Belfast

Eine zusätzliche Hürde: Laut Brexit-Bestimmungen müssen Lebensmittel, die von der britischen Hauptinsel nach Nordirland gebracht werden, zusätzlichen Kontrollen unterzogen werden, da sie über die offene Grenze nach Irland - und somit in die EU - gelangen könnten.

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