10 Jahre nach Ben-Ali-Sturz: Mehr als 600 Festnahmen bei Protesten

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In Tunesien hat es um den 10. Jahrestag des Sturzes von Langzeitherrscher Ben Ali tagelang soziale Unruhen gegeben.

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In Tunesien hat es um den zehnten Jahrestag des Sturzes von Langzeitherrscher Zine El Abidine Ben Ali herum tagelang soziale Unruhen gegeben. Dem Innenministerium zufolge wurden allein am Sonntag mehr als 630 Menschen festgenommen. 

Protestiert wurde unter anderem in Ettadhamen, einem Arbeitervorort von Tunis. Vor allem junge Demonstranten widersetzten sich einer wegen der Corona-Krise angeordneten abendlichen Ausgangssperre. Sie griffen Sicherheitskräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern an. Diese setzten Tränengas ein. 

Korruption und Jugendarbeitslosigkeit sorgen für Frust

Das Verteidigungsministerium entsandte die Armee in mehrere Regionen, um öffentliche Gebäude zu schützen, wie es hieß. Ein Sprecher des Innenministeriums warf den Gruppen "kriminelle Handlungen und Plünderungen" vor, zudem seien Sicherheitskräfte schwer verletzt worden.

Ex-Präsident Ben Ali hatte Tunesien nach den Massenprotesten des Arabischen Frühlings am 14. Januar 2011 verlassen. Zehn Jahre nach den Aufständen in vielen arabischen Staaten ist Tunesien das einzige Land in der Region, indem ein schrittweiser Übergang zur Demokratie gelang. Doch Korruption, die schlechte Wirtschaftslage, die hohe Jugendarbeitslosigkeit und Armut, die durch die Corona-Krise verstärkt wurden, sorgen für Frust. 

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