Corona-Panne und Zoff um rote Zone: Lombardei aus Versehen im Lockdown

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Zwischen der Regionalregierung der Lombardei und der Zentralregierung in Rom ist ein Streit um die Auswertung von wichtigen Corona-Daten entbrannt, durch die der Lombardei fälschlicherweise ein Lockdown verordnet wurde.

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Der Konflikt zwischen der Regierung der italienischen Region Lombardei und der Zentralregierung in Rom spitzt sich zu.

Die italienische Gesundheitsbehörde hatte die Lombardei in der vergangenen Woche aufgrund einer statistischen Fehleinschätzung in die höchste Zone "Rot" eingestuft, was einen teilweisen Lockdown zur Folge hatte. Erst an diesem Sonntag ist die Region in die mittlere Kategorie "Orange" zurückgestuft worden.

Die nationale Gesundheitsbehörde in Rom beharrt darauf, das die falschen Daten durch eine Korrektur in der Lombardei zustande gekommen seien.

Der Gouverneur der Lombardei, Attilio Fontana, bestritt diese Version: "Ich hatte begonnen, die Berechnungen in Frage zu stellen, seit das Dekret erlassen wurde. Wir haben nie einen Fehler bei der Angabe unserer Daten gemacht, wir haben unsere Daten nie korrigiert."

"Rot" sind nur noch Sizilien und Bozen

Die Gesundheitsbehörde entscheidet jede Woche, welche Region in welche Gefahrenstufe kommt. Ab diesem Sonntag gibt es landesweit nur noch zwei "rote" Regionen: Sizilien und Bozen.

In Italien sind bislang mehr als 85.000 Menschen gestorben. Das ist der zweithöchste Wert in Europa.

Die erste Welle der Pandemie hat in der Lombardei, vor allem in der Provinz Bergamo, Tausende von Toten verursacht.

Auch ein politisches Ränkespiel?

Die Polemik über die Nuancen der Covid-Beschränkungen wird auch durch die politische Krise der aktuellen Regierung unter Ministerpräsident Giuseppe Conte verschärft. Die lombardische Regionalregierung liegt in den Händen der Lega Nord. Vergangene Woche überstand Ministerpräsident Conte ein Misstrauensvotum nur dank weniger Stimmen. Und der mutmaßliche Fehler des Staates könnte jetzt zu einer weiteren Belastung für die Regierung Conte werden.

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