Wie lange noch, Evergreen? Das enorme Problem am Suezkanal

Auch von weit her sichtbar: Der blockierte Frachter im Suezkanal
Auch von weit her sichtbar: Der blockierte Frachter im Suezkanal Copyright ©Maxar Technologies/AP
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Von Julika Herzog mit dpa
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Keine Entwarnung im Suezkanal: der festsitzende Frachter «Ever Given» konnte immer noch nicht bewegt werden.

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Keine Entwarnung im Suezkanal: der festsitzende Frachter «Ever Given» - der Reederei Evergreen - konnte immer noch nicht bewegt werden. Nach Angaben der Suezkanal-Behörde ist derzeit ein Baggerschiff dabei, 15 000 bis 20 000 Kubikmeter Sand abzusaugen, um das riesige Containerschiff freizulegen. Die ägyptische Behörde wird dabei von Experten aus den Niederlanden und Japan unterstützt.

العمل مستمر ⚓️ Work in progress ⚓️ #قناة_السويس_شريان_الحياة #suezcanal #evergreen #evergiven

Posted by ‎هيئة قناة السويس Suez Canal Authority‎ on Friday, March 26, 2021

Wegen der Blockade einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt werden bereits Lieferpässe befürchtet: Durch den Suezkanal, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet, werden täglich Güter im Wert von 8,5 Milliarden Euro transportiert, zehn Prozent des globalen Handels laufen hier durch.

"Das ist ein absolut wesentlicher Bestandteil unseres modernen Lebens. Diese Webcam hätte ich ohne den globalen Schiffstransport nicht bekommen, dieser Computer und so ziemlich alles auf meinem Schreibtisch hätte mich gar nicht erreicht. Denn der globale Schiffshandel bringt uns immer noch 90 Prozent aller Waren, in Großbritannien sind es sogar 95 Prozent, und wir sind absolut fundamental darauf angewiesen", erklärt Rose George, Autorin von '90 Percent of Everything' über den globalen Schiffshandel.

Seit Dienstag blockiert die 400 Meter lange «Ever Given» den Suezkanal, seitdem hat sich ein langer Stau gebildet. knapp zweihundert Schiffe stecken in beiden Richtungen fest. Eine Umleitung der Schiffe um das Kap der guten Hoffnung würde ungefähr zehn Tage länger dauern.

Denn obwohl die Reeder für die Durchfahrt des Suezkanals eine Maut von 250.000 Euro an den Betreiber der Passage entrichten, also an Ägypten, wäre der rund 7000 Kilometer längere Umweg wesentlich teurer und gefährlicher. Nach unbestätigten Medienberichten sollen sich Schifffahrtsunternehmen aus mehreren Ländern wegen einer potenziell erhöhten Pirateriegefahr für umgeleitete Schiffe an die US-Marine gewandt haben.

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