Viele Eltern fürchten, dass sich die #Neuinfektionen in den Schulen rasch ausbreiten - und dass die Jugendlichen dann vor den Abiprüfungen krank werden - und zu diesen nicht antreten können. Es hagelt Protest.
In Ungarn haben sich mehr als 5.000 Menschen einer Initiative gegen die geplante Öffnung der Schulen am 19. April angeschlossen.
Organisiert wird die Bewegung auf Facebook von einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern. Sie weisen darauf hin, dass Ungarn in der Corona-Pandemie die schlimmste Todesrate der Welt hat, und fordern die Jugendlichen dazu auf, zu Hause zu bleiben und höchstens zu den Prüfungen in die Schule zu gehen.
Der Sprecher der Protestbewegug ADOM, Ferenc Sipos, sagt im Gespräch mit Euronews: "Ich denke, viele werden sich dem Boykott anschließen. Vor allem diejenigen, die mit einer chronischen Krankheit leben oder die sich auf ihren Abschluss vorbereiten."
Die Regierung hat angeordnet, Lehrerinnen und Lehrer sollten sich mit dem Impfstoff von BioNTech-Pfizer impfen lassen. Laut US-Gesundheitsbehörde CDC besteht 14 Tage nach der ersten Impfung ein Schutz von 80 Prozent.
Sogar eine hohe Regierungbeamte hatte aber im März erklärt, der Impfschutz bestehe erst nach zwei bis drei Wochen.
Ein großer Teil der Lehrer wird erst an diesem Wochenende geimpft, bis zur Öffnung der Schulen sind dann keine 14 Tage Zeit.
Obwohl 25 Prozent der Bevölkerung in Ungarn bereits die erste Dosis Impfstoff erhalten haben, befürchten viele, dass sich das Virus in den Schulen schnell ausbreiten könnte.
Ein Virologe meint, dass es keinen Grund zur Panik gebe. Miklós Rusvai meint: "Wir sollten in Betracht ziehen, dass in der Zwischenzeit die Impfungen weitergehen. Daher sehe ich die Öffnung der Schulen nicht als Gefahr."
14 Tage nach der geplanten Öffnung sind die Abschlussprüfungen - und viele Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern haben Angst, diese zu verpassen. Sie sehen den Zugang zu den Unis in Gefahr.
Zsuzsa Szabó, die Vertreterin einer Lehrervereinigung, erklärt: "Viele Eltern schreiben uns Briefe. Sie sagen, dass sie ihren Kindern, die sich auf die Abschlussprüfungen vorbereiten, nicht erlauben, zur Schule zu gehen, wenn die Regierung sie öffnet. Sie befürchten, dass, wenn ihre Kinder vor der Prüfung krank werden, es ihre Anstrengungen des vergangenen Jahres, oder sogar der vergangenen vier Jahre zunichte macht. Auch ihre Zulassung zu den Universitäten wäre in Gefahr."
Viele Schülerinnen und Schüler fühlen sich auf jeden Fall extrem gestresst.