Fukushima: Millionen Tonnen verseuchtes AKW-Wasser sollen ins Meer

Japan will über eine Million Tonnen kontaminiertes Kühlwasser aus dem Unglücksreaktor von Fukushima ins Meer leiten – allen Warnungen zum Trotz. Die Regierung sieht keinen anderen Weg, um das Lagerplatzproblem zu lösen.
Kühlwasser-Tanks bis Mitte 2022 voll
Der Betreiber Tokio Electric hat mehrere Millionen Tonnen verseuchtes Wasser auf dem Gelände des AKWs gespeichert. Zur Jahresmitte 2022 sollen alle Tanks nach Schätzungen des Konzerns voll sein, dann gebe es keine Lagerkapazitäten mehr.
Die Ablassarbeiten sollen in etwa zwei Jahren beginnen. Das Wasser werde vorher gefiltert und verdünnt, um radioaktive Substanzen auf ein zulässiges Maß zu verringern, hieß es aus Tokio.
"Die Frage, was mit dem aufbereiteten Wasser passiert, ist unvermeidlich im Prozess der Stilllegung des Kernkraftwerks", so Ministerpräsident Yoshihide Suga. "Wir werden dafür sorgen, dass das Sicherheitsniveau weit über den Standards liegt und wir werden alles tun, um gegen die Verbreitung unbegründet er, schädlicher Gerüchte vorzugehen."
Umweltschützer demonstrieren
Umwelt- und Fischereiverbände lehnen den Schritt strikt ab. Sie wollen nicht, dass die Natur noch weiter verseucht wird und gingen nach Verkündung der Pläne auf die Straße. Auch einige Nachbarländer wie China und Südkorea äußerten Bedenken. Das Ablassen des Wassers wird voraussichtlich Jahre dauern.