Russland lässt Einmalimpfstoff "Sputnik Light" zu

Krankenschwester in Manila auf den Philippinen bereitet eine Corona-Impfung vor, 4.5.2021
Krankenschwester in Manila auf den Philippinen bereitet eine Corona-Impfung vor, 4.5.2021 Copyright Aaron Favila/AP
Von Euronews mit dpa
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"Sputnik Light" ist vor allem für den Export gedacht. Das Vakzin soll da eingesetzt werden, wo Ausbrüche schnell unter Kontrolle gebracht werden müssen.

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Russland hat eine neue Version seines Impfstoffs "Sputnik V" zugelassen. Dieser trägt den Namen "Sputnik Light" und muss, ähnlich wie der Impfstoff von Johnson & Johnson, nur einmal geimpft werden. Das teilte der staatliche Direktinvestmentfonds (RDIF) an diesem Donnerstag mit.

Die Wirksamkeit des abgespeckten Impfstoffs wird mit 79,4 Prozent angegeben und kann zudem kostengünstig produziert werden, eine Dosis kostet weniger als 10 US-Dollar. Zwar sei die Dauer des Schutzes kürzer als bei der Doppelimpfung, allerdings tritt die Wirkung schneller ein.

Der ebenfalls vom Gamaleja-Institut entwickelte Impfstoff soll vor allem exportiert werden - er könnte in Ländern mit hohen Infektionsraten zügig zum Einsatz kommen und so die Zahl der Menschen mit einem gewissen Schutz erhöhen. Man verspricht sich schnelle Hilfe im Kampf gegen einen akuten Corona-Ausbruch, der unter Kontrolle gebracht werden muss.

Phase-III-Studien mit 7.000 Personen erfolgten unter anderem in Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ghana. Zwischenergebnisse werden noch in diesem Monat erwartet. Ergebnisse aus der Phase-I- und Phase-II des "Sputnik Light"-Impfstoffs hatten keine negativen Auswirkungen bei den Probanden aufgezeigt.

"Das Ein-Dosis-Schema löst die Herausforderung, große Gruppen in kürzerer Zeit zu immunisieren, was besonders in der akuten Phase der Ausbreitung des Coronavirus wichtig ist, um schneller eine Herdenimmunität zu erreichen", erklärte RDIF-Leiter Kirill Dmitriev.

In Russland wird jedoch weiterhin auf den Einsatz mit dem Zwei-Dosen-Impfstoff "Sputnik V" gesetzt. Zudem gibt es im Land zwei weitere zugelassene Impfstoffe gegen das Coronavirus. Dennoch stagniert die Impfkampagne im eigenen Land. Viele Russen wollen sich offenbar nicht impfen lassen.

Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa sagte, dass mittlerweile 9,4 Millionen Menschen in Russland vollständig geimpft seien, das entspricht 6,4 Prozent der Bevölkerung. Neun Prozent haben ihre erste Impfdosis erhalten.

Russland hat bislang 31,9 Millionen Impfdosen produziert, ein Großteil davon ist Sputnik V.

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