Kaum etwas lieben Argentinier mehr als ihr Steak - nur leisten können es sich immer weniger. Mit einem Exportverbot will die Regierung die inländischen Preise senken, die innerhalb eines Jahre um 65 Prozent gestiegen sind. Das liegt auch an einer gallopierenden Inflation von rund 46 %.
argentinien: fleischpreise explodieren
Argentinische Fleischproduzenten protestieren mit einem generellen Verkaufsstopp gegen die Regierung, die ein Exportverbot für Rindfleisch verhängt hat. Kaum etwas lieben Argentinier mehr als ihr Steak - mit durchschnittlich 50 Kilo Rindfleisch pro Jahr sind sie weltweite Spitzenverbraucher.
Die Regierung will die Fleischpreise im Land durch Erhöhung des Angebotes senken, denn die Fleischpreise sind in Argentinien innerhalb eines Jahre um 65 Prozent gestiegen.
Zugleich ist Argentinien aber auch der viertgrößte Rindfleisch Exporteur der Welt, in Anbetracht einer Inflationsrate von 46 Prozent in den letzten 12 Monaten sind die Deviseneinnahmen lebenswichtig fèr das Land. 2020 - einem coronabedingt schlechtem Jahr - exportierte Argentinien Rindfleisch und Leder im Wert von 3,37 Milliarden Dollar.
Inzwischen aber sind 42 Prozent der Argentinier von Armut betroffen und die Regierung versucht, die Lebenshaltungskosten zu senken. Die Fleischindustrie sieht die Regierung auf dem Holzweg.
Präsident Alberto Fernandez argumentiert mit drei Jahren Rezession und den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Argentinien hat Erfahrung mit solchen Verboten: Bereits 2006 wurden Fleischexporte schon einmal eingeschränkt, geplant waren sechs Monate. 10 Jahre dauerten die Exportbeschränkungen dann, in denen andere Länder die Lücken mit ihren Exporten füllten.