Trauermarsch für erstochenen Matteo (17): "Passt aufeinander auf"

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Von Euronews  mit AFP
Der ermordete Matteo - Foto von der Familie ausgehändigt
Der ermordete Matteo - Foto von der Familie ausgehändigt   -  Copyright  CINDY HINAULT/AFP or licensors

An diesem Sonntag haben hunderte Menschen in Champigny-sur-Marne im Westen von Paris an einem Trauermarsch für den 17 Jahre alten Matteo teilgenommen. Der Schüler war am Dienstag in der Nähe seiner Wohnung durch einen Stich in die Herzgegend getötet worden. Tatverdächtig ist ein 16-Jähriger, der festgenommen wurde, aber offenbar zu den Vorwürfen schweigt.

Auch der Bürgermeister von Champigny-sur-Marne war bei dem Trauermarsch. Er sagte: "Da geht es nicht um Banden oder um Schlägereien, es geht um Kinder, die wenige Stunden vor der Tragödie noch zusammen gespielt  haben." 

Matteo lebte im selben Wohnhaus, seit er zwei Jahre alt war. Der Tatverdächtige ist ein Nachbarskind.

"Gerechtigkeit für Matteo" stand auf einem Plakat - verbunden mit dem Aufschrei, dass Kindern nie wieder so etwas angetan werden dürfe. 

Matteos Mutter schilderte nach einer Schweigeminute, wie sie zu ihrem durch eine 11 Zentimeter langer Klinge schwer verletzten Sohn gerannt war. Während der anderthalb Stunden Herzmassage, habe man auch ihr ein Stück ihres Herzens herausgerissen, sagte die Mutter Cindy Hinault.

In dem Viertel wurde eine psychologische Betreuung angeboten.

Zu dem Gedenken kam auch die Familie der in der Woche zuvor in einem anderen Pariser Vorort erstochenen Marjorie. Bei beiden Gewalttaten unter Jugendlichen war Streit um Posts in sozialen Medien im Internet der Hintergrund. Die 17-Jährige wollte einen Jugendlichen zur Rede stellen, der auf Snapchat über ihre kleine Schwester geschrieben hatte.

"Das Leben ist ein Kampf, aber kein Krieg"

Marjories ältere Schwester hielt eine kurze Rede bei der Gedenkveranstaltung für Matteo. Sie sagte: "Passt aufeinander auf!" Und weiter: "Das Leben ist ein Kampf, aber es ist kein Krieg gegen andere. Das müssen wir den Kindern beibringen. Wir müssen auf allen Ebenen handeln, in den Familien und in den Schulen."

Am Samstag hatten Familie, Freund:innen, Bekannte und Nachbarn von Marjorie an einem Gedenkmarsch für die Abiturientin teilgenommen. Viele trugen gelbe T-Shirts, denn GELB war Marjories Lieblingsfarbe.