RSF: Lage in Belarus für Journalisten "katastrophal"

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Von Julika Herzog mit AP
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In Litauen hängen RSF-Aktivisten Fotos von in Belarus inhaftierten Journalisten an den Grenzzaun zum Nachbarland, um auf deren Situation aufmerksam zu machen.

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In Litauen hängen Aktivisten Fotos von in Belarus inhaftierten Journalisten an den Grenzzaun zum Nachbarland. Auch ein Foto von Roman Protasewitsch ist darunter- der Oppositionsaktivist und Blogger wurde am vergangenen Sonntag bei einer erzwungen Flugzeuglandung in Minsk gemeinsam mit seiner russischen Freundin verhaftet.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) stuft die Lage für Journalistinnen und Journalisten in Belarus als "katastrophal" ein.

"Journalisten werden immer öfter von den Feinden der Pressefreiheit als Terroristen bezeichnet und aus genau diesem Grund verhaftet. Roman Protasewitsch stand auf der Liste des belarussichen Geheimdienstes und Präsident Lukaschenko hat vor dem Parlament genau diese Bezeichnung für ihn verwendet. Dies ist extreme institutionelle Gewalt, obwohl es doch genau dieser Präsident ist, der sich wie ein Terrorist benimmt", sagt RSF-Chef Christophe Deloire.

Es müsse weiter nach Mitteln gesucht werden, wie belarussische Journalisten wirksam unterstützt werden könnten. Neben Sanktionen könne auch rechtlich Druck auf Belarus ausgeübt werden, so Deloire. RSF habe wegen der Flugzeugumleitung in Litauen Klage gegen Lukaschenko eingereicht.

Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 9. August wurden in Belarus laut RSF 430 Journalisten festgenommen, 20 befinden sich immer noch im Gefängnis. 

Auf der Rangliste der Pressefreiheit der NGO belegt Belarus Platz 158 von 180 Ländern.

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