Impfpolitik in Europa - WHO lässt chinesischen Sinovac-Impfstoff zu

Das Terminal 3 am größten Londoner Flughafen Heathrow wurde nach einer Schließung wegen des Rückgangs der Passagierzahlen durch die Pandemie wiedereröffnet.
Heathrow:Terminal für Reisende aus Hochrisikoländern
Es wird nun für Flüge aus Corona-Hochrisikoländern reserviert Bisher haben Menschen, die von den Zielen der "roten Liste" der britischen Regierung anreisen, dieselbe Ankunftshalle des Flughafens genutzt wie Tausende von Reisenden aus anderen sichereren Ländern.
Zu den Ländern auf der roten Liste gehört unter anderem Indien. Einreisen nach Großbritannien dürfen aus diesen Ländern nur Briten oder in Großbritannien Ansässige - zunächst müssen sie sich jedoch auf eigene Kosten für zehn Tage in Hotel-Quarantäne begeben.
In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach Beschwerden darübergegeben, dass Einreisende aus den Hochrisikoländern am Flughafen stundenlang in Warteschlangen vor Pass- und Testkontrollen neben Ankommenden aus anderen Ländern gestanden hätten. Um diesen möglichen Ansteckungsherd zu vermeiden, kommen die Fluggäste nun an unterschiedlichen Terminals an.
Großbritannien meldet null Corona-Tote
Außerdem ist in Großbritannien erstmals seit mehr als 14 Monaten am Montag niemand an oder mit Covid-19 gestorben. Auf dem Höhepunkt der Pandemie gab es in dem Land 1700 Todesfälle täglich.
Beobachter wiesen aber darauf hin, dass Berichte über Todesfälle zu Wochenbeginn oft niedriger seien- doch bessere Behandlungsmöglichkeiten und die erfolgreiche Impfkampagne tragen ihren Teil bei.
WHO lässt chinesischen Sinovac-Impfstoff zu
Unterdessen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einem zweiten chinesischen Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung erteilt. Das Präparat der Firma Sinovac ist der achte Impfstoff insgesamt der grünes Licht erhält.
Nach der Beurteilung des unabhängigen WHO-Beraterstabs für Impfstoffe (SAGE) verhindert der Impfstoff bei 51 Prozent der Geimpften jegliche Krankheitssymptome. Bei 100 Prozent wurden eine schwere Covid-19-Erkrankung und ein Krankenhausaufenthalt verhindert.
Internationale Organisationen fordern Milliarden für Corona-Kampf
Die WHO fordert gemeinsam mit der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Welthandelsorganisation (WTO), dass die reichen Länder rasch 50 Milliarden US-Dollar investieren, um ärmere Länder endlich mit Covid-19-Impfstoffen zu versorgen.
"Wir sind zutiefst besorgt, denn eine zunehmend zweigleisige Pandemieentwicklung wird auch eine zweigleisige wirtschaftliche Erholung mit sich bringen - mit negativen Folgen für alle Länder. Unsere Daten zeigen, dass kurzfristig die Impfung der Welt der effektivste Weg ist, die globale Produktion zu steigern. Mit anderen Worten: Impfpolitik ist Wirtschaftspolitik", so die IWF-Chefin Kristalina Georgiewa.
Eine Unterversorgung ärmerer Länder würde auch die Entstehung und globale Ausbreitung neuer Corona-Varianten begünstigen, warnten die Chefs der vier internationalen Organisationen. Die vier forderten sofortige Finanzierungsschritte sowie Spenden von Impfdosen. Außerdem seien Investitionen nötig, um die Produktion von Impfstoffen in einer größeren Zahl von Ländern aufzubauen.
Polen: Covid-Impfungen von Kinder ab 12
Polen wird am 7. Juni mit Covid-Impfungen für Kinder im Alter zwischen 12 und 15 Jahren beginnen. Zunächst werde dies in Impfzentren und Arztpraxen gemacht, nach den Sommerferien soll dann eine Impfkampagne in den Schulen beginnen.
Die EU Kommission hatte am Freitag den BioNTech/Pfizer-Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren zugelassen.