Polisario-Chef verlässt Spanien

Polisario-Chef Brahim Ghali - Archiv
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Von Julika Herzog mit dpa und AP
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Der Chef der Unabhängigkeitsbewegung Polisario für Westsahara, Brahim Ghali, hat Spanien nach einem medizinischen Aufenthalt von knapp eineinhalb Monaten verlassen.

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Der Chef der Unabhängigkeitsbewegung Polisario für Westsahara, Brahim Ghali, hat Spanien nach einem medizinischen Aufenthalt von knapp eineinhalb Monaten verlassen. Ghali sei nach Algerien zurückgeflogen, berichten spanische Medien.

Kurz zuvor hatte ein Richter am Nationalen Gerichtshof in Madrid nach einer Anhörung des Polisario-Chefs auf die Anordnung von Untersuchungshaft verzichtet. Gegen Ghali war in Spanien Anzeige wegen Völkermords, Terrorismus und Folter erhoben worden, unter anderem gab ein Blogger aus Westsahara an, von Sicherheitskräften der Polisario gefoltert worden zu sein. Vor dem Gericht protestierten Marokko nahe stehende Frauengruppen gegen Ghali.

In der gerichtlichen Anhörung per Videokonferenz wies Brahim Ghali alle Anschuldigungen zurück, erklärte sein Anwalt Manuel Ollé: "Präsident Ghali schloss mit der Feststellung, dass das Motiv dieses Prozesses rein politischer Natur ist, um erneut zu versuchen, die Würde und Glaubwürdigkeit des saharauischen Volkes und seinen Kampf um Selbstbestimmung über sein eigenes Territorium zu untergraben."

Die Anwältin des Bloggers Fadel Breica María José Malagón gibt zurück: "Es gibt Tausende von Zeugen, aber er hat nicht auf die Vorwürfe geantwortet. Es ist seine persönliche Schlussfolgerung, in diesem Fall geht es nicht um Politik."

Die Behandlung des an Corona erkrankten 71-Jährigen in einem spanischen Krankenhaus hatte einen Konflikt zwischen Spanien und Marokko ausgelöst, im Zuge dessen Marokko vor zwei Wochen seine Grenze zu Ceuta geöffnet hatte. Binnen 36 Stunden gelangten mehr als 8000 Migranten in die spanische Nordafrika-Exklave.

Spanien warf Marokko «Erpressung» vor.

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