Brasiliens Präsident wird ein falscher Umgang mit der Pandemie vorgeworfen.
In mehreren brasilianischen Städten wie hier Rio de Janeiro haben Tausende den Rücktritt von Präsident Jair Bolsonaro gefordert. Sie werfen ihm einen falschen Umgang mit der Coronavirus-Pandemie vor. In Brasilien sind bisher fast 501 000 Personen an Covid-19 gestorben, das sind knapp 13 Prozent der Menschen, die weltweit der Atemwegserkrankung erlagen.
„Brasilien war beim Impfen mal vorbildlich"
„500 000 Tote sind ein großer Rückschlag. Brasilien war beim Impfen mal vorbildlich. Wir haben großartige, international anerkannte Einrichtungen. Es ist sehr traurig, dass wir uns in dieser Lage befinden, denn sie entspricht nicht Brasiliens Potenzial“, so eine Demonstrantin.
Amtlichen Angaben nach sind rund elf Prozent der Menschen in Brasilien vollständig gegen Covid-19 geimpft. Zwar ist die Zahl der Neuansteckungen und der Toten seit dem Frühjahr deutlich zurückgegangen, es sterben in dem Land aber nach wie vor regelmäßig mehr als 10 000 Menschen pro Woche an der Krankheit.
Jair Bolsonaro, der im Juli 2020 selbst an Covid-19 erkrankte, hat die Gefahr des Virus mehrmals heruntergespielt und versucht, Alltagseinschränkungen zugunsten der Wirtschaft gering zu halten.