70 Prozent des griechischen Pinienharzes und sogar 80 Prozent des Pinienhonigs stammen von der zweitgrößten Insel des Landes. Doch an landwirtschaftliche Nutzung ist im verwüsteten Norden Euböas seit dem Großbrand nicht mehr zu denken.
Die verheerenden Waldbrände haben vielerorts in Griechnalnd gewütet, besonders hart getroffen wurde die Insel Euböa.
Der großflächig verwüstete Norden der Insel ist der Ursprung für 80 Prozent der nationalen Pinienharz-Ernte. Und 70 Prozent des griechischen Pinienhonigs stammen von hier.
Eine Aufforstung ist zwar möglich, nimmt aber zwei Jahrzehnte in Anspruch, bevor wieder Harz abgezapft werden kann.
Jetzt stehen viele Landwirte wie Cristos Livas vor dem Nichts: "Vielleicht gibt es dort drüben im Süden noch ein paar Kiefern. Aber wer möchte schon dorthin gehen? Und der Treibstoff, den man dafür braucht...Wer fährt von hier aus den weiten Weg nach Prokopi? Das ist den Sprit nicht wert. Ihr würdet keinen Lohn bekommen. Wir, die wir hier geblieben sind, sind verloren."
"Nichts übrig außer Kohle"
Klartext spricht auch Antonis Natsios, ein weiterre Pinienharz-Sammler: "Hier gibt es keine Zukunft. Wenn man 50 Jahre an einem Ort gelebt hat und davon nichts mehr übrig ist, außer Kohle, O.K., dann hat man nichts mehr. Wenn wenigstens 10 oder 50 Hektar stehen geblieben wären...Aber jetzt, wenn ich Wald sehen möchte, muss ich in den Pedion tou Areos Park in Athen gehen. Ja, bis nach Athen. Hier ist nichts mehr."
Das Großfeuer auf Euböa war eines der folgenschwersten in der jüngeren Geschichte Griechenlands. Zehntausende Hektar Wald und wertvolle Wirtschaftsfläche gleichen jetzt einer Mondlandschaft. Und mehrere traditionelle Handwerksbetriebe sind wohl zum Aufgeben oder zu einem Neuanfang an einem anderen Ort verdammt.