De Facto Corona-Lockdown für Ungeimpfte in Tschechien und Slowakei

De Facto Corona-Lockdown für Ungeimpfte in Tschechien und Slowakei
Copyright AP / Darko Vojinovic (ARCHIVO)
Von Julika Herzog mit dpa
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Gegen steigende Infektionszahlen schränken immer mehr Länder in Europa die Rechte von Ungeimpften ein, mit einem de facto "Corona-Lockdown für Ungeimpfte".

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Gegen steigende Infektionszahlen schränken immer mehr Länder in Europa die Rechte von Ungeimpften ein, mit einem de facto "Corona-Lockdown für Ungeimpfte". 

Tschechien führt in vielen Bereichen 2G-Regel gegen Corona ein

Tschechien hat im Kampf gegen das Coronavirus in vielen Bereichen die 2G-Regel eingeführt. Ungeimpfte sollen künftig keine Restaurants, Museen, Friseure oder Großveranstaltungen besuchen dürfen- nur noch völlständig Geimpfte oder Genese, ein negativer Test reicht nicht mehr.

Zudem sollen wieder flächendeckend Schnelltests in Firmen eingeführt werden. «Wir haben uns vom bayerischen Modell inspirieren lassen», sagte der geschäftsführende Ministerpräsident Andrej Babis nach einer Kabinettssitzung am Donnerstag in Prag.

Die tschechischen Gesundheitsämter hatten am Mittwoch mit 22.511 Fällen einen Tagesrekord bei den Neuinfektionen vermeldet. Nach aktuellen Zahlen vom Donnerstag steckten sich innerhalb von sieben Tagen 819 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Nur 58 % der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

Deutschland hat Tschechien als Corona-Hochrisikogebiet eingestuft und warnt vor touristischen Reisen. Derzeit sind erst 6,2 Millionen der 10,7 Millionen Einwohner des EU-Landes vollständig geimpft.

"Corona-Lockdown für Ungeimpfte" in Slowakei

Zur Entlastung der Krankenhäuser hat auch die Slowakei einen defacto «Corona-Lockdown für Ungeimpfte» beschlossen. Die Krankenhäuser veröffentlichen seit mehreren Tagen Hilferufe wegen Überlastung und schieben alle nicht akut notwendigen Behandlungen auf.

Wer nicht geimpft oder genesen ist, darf ab Montag weder an Massenveranstaltungen teilnehmen noch Gastronomie, Hotels oder Einkaufszentren besuchen.

Einkäufe von Lebensmitteln und anderen unentbehrlichen Gütern bleiben unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen erlaubt.

Ungarn impft ohne Termin

Auch in Ungarn steigen die Ansteckungszahlen - Ungarns Regierung treibt deswegen die Impfkampagne voran (kommende Woche bekommt jeder ohne Termin an den Impfstationen eine Injektion) und verhängt zwar keine harten Beschränkungen, aber ab Samstag eine Maskenpflicht für geschlossene Räume, ausgenommen sind aber Büros sowie Sporthallen und -studios.

Veranstaltungen mit mehr als 500 Besuchern werden außerdem für Geimpfte oder Genesene beschränkt.

Deutschlands neuer Grenzwert für Beschränkungen: Hospitalisierungsrate

Um die rasante Ausbreitung des Virus in Deutschland in den Griff zu bekommen legten Bund und Länder nun neue Grenzwerte für Beschränkungen fest. Ausschlaggebend ist künftig die Hospitalisierungsrate, also wieviele Corona-Infizierte pro 100 000 Menschen in den vergangenen sieben Tagen ins Krankenhaus kamen.

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