Sardinien: Ausbrecherkönig (79) - wieder mal - verhaftet

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Von su mit dpa
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Der Mann, der den Großteil seines Lebens im Gefängnis verbracht hatte und mehrmals ausgebrochen war, war 2020 vom höchsten italienischen Gericht zu einer Haftstrafe von 24 Jahren wegen Drogenhandels verurteilt worden. Er floh vor der Vollstreckung.

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Der legendäre italienische Kriminelle Graziano Mesina ist auf Sardinien verhaftet worden. Eine Spezialeinheit nahm den 79-Jährigen in der Nacht auf Samstag in dem Örtchen Desulo fest, so die Carabinieri. Der Mann, der den Großteil seines Lebens im Gefängnis verbracht hatte und mehrmals ausgebrochen war, war 2020 vom höchsten italienischen Gericht zu einer Haftstrafe von 24 Jahren wegen Drogenhandels verurteilt worden. Er floh vor der Vollstreckung.

Mesina wurde mit 14 zum ersten Mal festgenommen. Seine 65 Jahre "Kriminalkarriere" in Zahlen: 40 Jahre hinter Gittern, wegen Mord und Kidnapping. 22 Fluchtversuche, davon 12 erfolgreich.  

© Ansa / CorriereTv

Mesina ist einer der bekanntesten Banditen auf Sardinien und wurde auf der Mittelmeerinsel geachtet wie auch gefürchtet. In den 1960er und 1970er Jahren war er der Kopf einer Kidnapperbande, die
bei vielen Sarden wegen ihrer angeblich antikapitalistischen Haltung und der Entführung von Industriellen und Politikern verehrt wurde.

Immer wieder wurde Mesina verhaftet, doch regelmäßig gelang ihm die Flucht aus Gefängnissen, Krankenhäusern und Zügen.

Sein Einfluss auf der Insel war so groß, dass er sich 1992 in einen Entführungsfall einschaltete und als Vermittler bei der Freilassung eines kleinen Jungen mithalf. Der Fall erlangte Bekanntheit, weil die Entführer dem Siebenjährigen einen Teil des Ohrs abschnitten, um Lösegeld zu erpressen. Der Hotelierssohn wurde erst nach 177 Tagen befreit; die Details und die Rolle Mesinas wurden nie geklärt.

Im Jahr 2004 begnadigte der damalige Präsident Carlo Azeglio Ciampi den Verbrecher. Weil Mesina aber 2013 wegen Drogenhandels wieder festgenommen wurde, wurde die Begnadigung aufgehoben.

su mit dpa

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