Unruhen in Kasachstan: Präsident erteilt Schießbefehl - russische Truppen in Almaty

Militärfahrzeuge in Russland: Moskau schickt Unterstützung nach Kasachstan
Militärfahrzeuge in Russland: Moskau schickt Unterstützung nach Kasachstan Copyright AP/RU-RTR Russian Television
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Vor allem in der Metropole Almaty eskaliert die Gewalt. Unabhängige Angaben zu Opfern gibt es nicht.

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In Kasachstan spitzt sich die Lage nach tagelangen Tumulten zu. Vor allem in der Metropole Almaty eskaliert die Gewalt. Regierungsangaben zufolge töteten Sicherheitskräfte 26 Demonstrierende. Landesweit seien mehr als 3700 Menschen festgenommen worden. Unabhängige Angaben zu Opfern gibt es nicht. 

Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat einen Schießbefehl erteilt: "Terroristen zerstören weiter staatliches und privates Eigentum und benutzen Waffen gegen Zivilisten", sagte er am Freitag in einer Fernsehansprache. "Ich habe den Sicherheitskräften und der Armee den Befehl gegeben, ohne Warnung zu schießen. Aus dem Ausland kommen Forderungen zu friedvollen Verhandlungen. Was für ein Unsinn. Wie soll man mit Kriminellen und Mördern verhandeln?"

Unterstützung von China und Russland, Kritik vom Westen

Während aus China und Russland Unterstützung für den Präsidenten laut wird, zeigt sich der Westen besorgt. Mahnende Worte auch aus Berlin: "Wir wollen Rechtsstaatlichkeit überall schützen", so der deutsche Kanzler Olaf Scholz. "Wir rufen dazu auf, dass es keine Gewalt gibt. Und selbstverständlich gilt das auch dafür, dass es keine Gewalt gegen Bürgerinnen und Bürger geben sollte."

Unterdessen kamen russische Truppen in Almaty an. Laut Verteidigungsministerium in Moskau brachten sie den Flughafen dort "unter volle Kontrolle". Dieser war zeitweise von Demonstrierenden besetzt gewesen und sollte bis einschließlich Sonntag geschlossen bleiben.

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