"Wie im Gefängnis" Corona und Überwachung bei Olympia in Peking

Sicherheitspersonal ist in Peking rund um die Uhr allgegenwärtig. Die lückenlose Überwachung kommt nicht gut an
Sicherheitspersonal ist in Peking rund um die Uhr allgegenwärtig. Die lückenlose Überwachung kommt nicht gut an Copyright Anthony Wallace/AFP or licensors
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Von Euronews mit dpa
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Die Olympionikinnen und Olympioniken in Peking haben ihnen bereits einen Spitznamen verpasst: Die "Weißen Menschen" überwachen in ihren Ganzkörperschutzanzügen lückenlos alle Bereiche der Winterspiele. Und das rund um die Uhr.

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Sonnenbrille auf der Mütze tragen? Verboten. Dem dienstbeflissenen Sicherheitspersonal in Peking entgeht nichts. Ihren Spitznamen haben die Mitarbeitenden in Ganzkörperschutzanzügen in Athletenkreisen schon weg: Die "weißen Menschen" sollen einen möglichst infektions- und störungsfreien Ablauf der Winterspiele garantieren. Doch das Konzept geht nicht vollends auf.

Allein im Team Deutschland gab es schon vor der offiziellen Eröffnung vier bestätigte Corona-Infektionen. Prominmentester Fall ist der Fahnenträger von Pyeongchang 2018 und dreifache Olympiasieger in der Nordischen Kombination Eric Frenzel. Er wurde in ein Isolationshotel umquartiert.

"Kein olympischer Geist"

Nicht nur Olympionikinnen und Olympioniken werden rund um die Uhr überwacht. Reporter Viki Ivanovic arbeitet für das kroatische Staatsfernsehen HRT: "Wir fühlen uns hier wie in einem Gefängnis. Wir können nicht aus dem Hotel gehen, die Polizei steht vor der Tür, ein großer Zaun ist da. Ich kann den olympischen Geist nicht spüren. Vielleicht wird es anders sein, wenn alles begonnen hat, aber ich weiß es nicht. Es ist wirklich, wirklich seltsam."

Die erfahrene Berichterstaterin Tracey Holmes arbeitet im Pressezentrum in Peking für den australischen Fernsehsender ABC: "Es sind Olympische Spiele wie keine anderen. Dies sind meine 14. Olympischen Spiele und es sind die strengsten, was die Regeln angeht. Ich verstehe, warum, denn es wäre natürlich keine gute Geschichte oder Schlagzeile für die ganze Welt, wenn jeder sich hier bei den Spielen anstecken würde."

Der Corona-positiv getestete ARD-Reporter Claus Lufen sitzt bereits seit über einer Woche auf 16 Quadratmetern in seinem Pekinger Isolationshotel.

Freitesten kann man sich durch zwei negative PCR-Tests mit mindestens 24 Stunden Abstand. 

Weil Training im Hotel praktisch unmöglich ist, bedeutet eine Corona-Infektion für die meisten Athletinnen und Athleten das sichere Wettkampf-Aus.

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