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"Blut von Ungeimpften": Herz-OP von 2-Jährigem verschoben

Krankenhaus in Italien - Symbolbild
Krankenhaus in Italien - Symbolbild Copyright Domenico Stinellis/AP
Copyright Domenico Stinellis/AP
Von Euronews mit ANSA, Gazzetta di Modena
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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In Italien hat die Justiz entschieden, wie im Fall eines Jungen vorgegangen werden soll, dessen Eltern "nur Blut von Ungeimpften" für die Tranfusion bei der Herz-OP verlangen.

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Der Fall erregt über Italien hinaus Aufmerksamkeit. Die Eltern eines kleinen Jungen, der nach Angaben des behandelnden Ärzteteams dringend am Herzen operiert werden muss, hatten "nur Blut von nicht gegen Covid-19 Geimpften" für ihr Kind verlangt. Wie La Gazzetta di Modena berichtete, suchten die Eltern sogar in Telegram-Gruppen von Impfgegnerinnen und Impfgegnern nach Blutspenden von nicht geimpften Personen. Dann gaben sie dem Krankenhaus eine Liste mit den Namen möglicher Anti-Vaxxer, die spenden wollten.

Offenbar glaubten die Eltern den Fake News, die behaupteten, der Impfstoff gegen Covid-19 würde aus toten Embryonen gewonnen.

Die Ärztinnen und Ärzte wollten sich auf die Liste mit den Spenderinnen und Spendern nicht einlassen, und auch die Erklärungen des Zentrums für Bluttransfusionen konnten die Eltern nicht überzeugen. Die Operation des 2 Jahre alten Jungen im Krankenhaus Sant ́Orsola von Bologna wurde offenbar zunächst verschoben, da bei Bluttransfusionen strikte Regeln befolgt werden müssen. Doch wie die Klinikleitung erklärte, schwebte der Junge in Lebensgefahr.

Und die Leitung der Klinik schaltete die Justiz ein. Laut Sky TG24 entschied der Richter im Wesentlichen, dass das vom Krankenhaus gelieferte Blut unabhängig von seiner Herkunft absolut sicher sei. Das Gericht setzte sich damit über die Einwände der Eltern hinweg, die aus religiösen Gründen wollten, dass das Blut von nicht geimpften Spendern stammt.

Einem Bericht von La Repubblica zufolge hat das Krankenhaus Sant'Orsola in Bologna bei dem Gericht in Modena beantragt, die Operation durchzuführen, die aufgrund des äußerst kritischen Gesundheitszustands des Kindes als "unaufschiebbar" eingestuft worden war. 

Die Justiz hat den Eltern inzwischen auch das Sorgerecht für den Jungen entzogen und einen Sozialdienst als Vormund eingesetzt.

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