Die Hauptstadt Ottawa und ihr Verkehr werden seit fast zwei Wochen von Lastwagenfahrern und ihren Brummies blockiert. Sie protestieren gegen eine geltende Impfpflicht für LKW-FahrerInnen. Doch auch Radikale wollen die Proteste für sich nutzen.
Proteste von LKW-Fahrern an einem der frequentiertesten Grenzeübergänge zwischen den USA und Kanada lassen die Wirtschaft weiter bangen. Die Blockade ist zwar mittlerweile teilweise aufgehoben, wer in die Vereinigten Staaten will, darf passieren. In Kanada aber sorgt man sich weiter über die wirtschaftlichen Folgen der Blockade.
Lange Umwege, um ins Nachbarland zu kommen
Fünfstündige Umwege mussten Lastkraftfahrer in Kauf nehmen. Die Versorgung mit frischen Produkten, Vieh, aber auch mit Autozubehör war gestört. Der sogenannte Freedom Convoy hatte im Januar begonnen als Protest gegen eine Impfpflicht für Lastwagenfahrer. Teile der kanadischen Rechten und homophober Strömungen haben sich dem angeschlossen. Hunderte LKW bringen die kanadische Hauptstadt Ottawa seit fast zwei Wochen zum Erliegen.
Trudeau zwischen den Stühlen
Regierungschef Justin Trudeau musste sich im Parlament verspotten lassen, wegen seines Umgangs mit der Krise. Er verteidigt den Anspruch der Menschen auf Protest. Sie hätten aber nicht das Recht, die Wirtschaft und den Frieden im Land zu stören.
Die Impfquote in Kanada ist so hoch wie fast nirgends in der Welt.
Die Proteste haben sich auch auf andere kanadische Städte ausgeweitet. Doch auch im Ausland, so in Wellington in Neuseeland, wurde demonstriert. Dort blockierten LKW und Wohnmobile die Straße zum neuseeländischen Parlament. Dabei waren Botschaften zu lesen wie, "Gebt uns unsere Freiheit zurück" oder "Keine Zustimmung durch Zwang."