Corona-Gipfel zu Lockerungen überschattet von Streit zwischen Regierung und RKI

RKI-Chef Lothar Wieler und Gesundheitsminister Karl Lauterbach
RKI-Chef Lothar Wieler und Gesundheitsminister Karl Lauterbach Copyright CHRISTIAN MANG/AP
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Von Euronews mit dpa
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An diesem Mittwoch sollte beim Bund-Länder.Treffen über Erleichterungen der Corona-Maßnahmen entschieden werden. Doch offenbar gibt es weiter Meinungsverschiedenheiten zwischen Lauterbach und dem Robert Koch-Institut.

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An diesem Mittwoch, an dem der Corona-Gipfel über Lockerungen der Maßnahmen entscheiden wollte, meldet das Robert Koch-Institut mit 219 972 wieder mehr Neuinfektionen in 24 Stunden. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt aber weiter auf knapp über 1.400.

In den vergangenen 24 Stunden sind laut RKI 247 weitere Menschen an Covid-19 verstorben. Insgesamt gibt es in Deutschland jetzt 120 467 Corona-Tote.

Lauterbach gegen RKI

Der BILD-Titel lautet: "Lauterbach entmachtet Wieler", denn Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der selbst Epidemiologe ist, will dem Robert Koch-Institut Kompetenzen entziehen. "Über tiefgreifende Entscheidungen wie etwa den Genesenenstatus möchte ich selbst und direkt entscheiden. Sonst trage ich die politische Verantwortung für das Handeln anderer", sagte Lauterbach in einem Interview mit BILD.

Zuletzt hatte es Kritik gehagelt, nachdem - anders als in den anderen Ländern - das RKI innerhalb sehr kurzer Frist den Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt hatte.

BILD
Artikel vom 16.02.2021BILD

Am Montag soll Lothar Wieler laut BILD beim Verband der Sicherheitstechnik über den Koalitionspartner FDP gesagt haben: Für ihn habe der Begriff "Gelbe Gefahr" (so wurde in der Kolonialzeit China bezeichnet) eine neue Bedeutung gewonnen. Er werde nicht mehr lange im Amt sein.

Schon in den vergangenen Wochen hatte es öffentlich erkennbare Spannungen zwischen dem Gesundheitsminister und RKI-Chef Lothar Wieler gegeben. Allerdings hatte sich Lauterbach auf Nachfrage hinter Wieler gestellt.

Die Virologin Sandra Ciesek von der Uni Frankfurt hält Lockerungen der Corona-Regeln für angesagt. Die Infektionszahlen stagnierten oder seien rückläufig, mit Omikron seien deutlich weniger Menschen auf Intensivstationen. "Man darf daher natürlich nicht leichtfertig Maßnahmen aufrechterhalten, wenn sie nicht unbedingt nötig sind", sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt im NDR-Podcast.

Weitere Quellen • BILD

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