Von Frankreich zurückgegeben: Benin stellt ehemalige Raubkunst aus

Der französische Präsident Emmanuel Macron vor kolonialer Raubkunst im Pariser Museum Quai Branly.
Der französische Präsident Emmanuel Macron vor kolonialer Raubkunst im Pariser Museum Quai Branly. Copyright Michel Euler/ Associated Press
Von euronews
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26 Kunstwerke, die vor 129 Jahren von Frankreich geraubt wurden, sind jetzt im Präsidentenpalast zu sehen.

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In Benin ist eine Ausstellung mit 26 ehemaligen Raubkunstwerken eröffnet worden. Frankreich hatte die Exponate nach zwei Jahren Verhandlungen an das ostafrikanische Land zurückgegeben. Koloniale Truppen hatten sie 1892 aus den Königspalästen von Abomey auf dem Gebiet des heutigen Benin gestohlen. Die Ausstellung im Präsidentenpalast in Cotonou zeigt auch zeitgenössische Kunstwerke.

In europäischen Museen sind bis heute Zehntausende afrikanische Kunstwerke ausgestellt, die einst während der Kolonialzeit geraubt wurden, in der auch Deutschland bis 1919 aktiv war. Somit befindet sich ein Großteil des afrikanischen Kulturerbes heute außerhalb Afrikas. Kritische Stimmen beanstanden, die Objekte würden hauptsächlich aus europäischer Perspektive inszeniert. Ihr Stellenwert in der afrikanischen Kunst- und Kulturgeschichte bleibe oft unbelichtet.

Expert:innen zufolge befinden sich zwischen 80 und 90 Prozent des afrikanischen Kunsterbes nicht auf dem Kontinent. In Frankreich befinden sich mindestens 90.000 afrikanische Kunstwerke.

Deutschland und Frankreich arbeiten derzeit aktiv an der Restitution vieler dieser Werke. Vor fünf Jahren beschloss Präsident Emmanuel Macron, die Rückgabe wichtiger Kunstobjekte in die Wege zu leiten. In Deutschland gibt es ähnliche Pläne: Derzeit sind etwa 1100 kunstvolle Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das heute zum westafrikanischen Nigeria gehört, in rund 20 Museen zu finden. Die Bundesregierung will noch dieses Jahr substanzielle Rückgaben der größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897 stammenden Werke machen.

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