Migranten stürmen den Zaun zu Melilla

Menschen vor dem Zaun an der Grenze zu Melilla
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Von Katharina Sturm
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Nach allein zwei Tagen, haben es 800 Migranten geschafft die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla zu überqueren. Dabei gab es mehrere Verletzte.

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An der Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla haben hunderte Menschen versucht, den 6 Meter hohen, dreifachen Maschendrahtzaun zu überqueren, der sie von der EU trennt.

Die spanische Exklave Melilla, an der nordafrikanischen Mittelmeerküste ist eine von zwei Landesgrenzen der Europäischen Union auf dem afrikanischen Kontinent.

Aus diesem Grund gibt es in der Stadt regelmäßig illegale Einreiseversuche. Viele aus Ländern südlich der Sahara sind auf der Flucht vor Krieg oder Armut und wollen nach Europa gelangen. Dafür haben sie schon große Teile Afrikas druchquert, bevor sie Marokko erreicht haben.

Spanische Sicherheitskräfte gehen inzwischen mit verschärften Sonderregelungen vor - gegen das, was die spanischen Behörden als "extreme Gewalt" durch die Migranten bezeichnen.

Die Geflüchteten warfen mit Steinen und benutzten Haken und Stöcke, um an der Polizei vorbeizukommen.

Dabei verletzten sie vier Beamte, die in einem örtlichen Krankenhaus behandelt werden, (sagte Sabrina Moh, die Vertreterin Melillas.)

Trotz der vielen Verletzten unter den Migranten haben es allein in den vergangenen beiden Tagen offenbar über 800 Menschen über die Grenze geschafft.

Dort werden sie in das örtliche Migrationszentrum gebracht, sodass die Behörden ihre Situation bewerten können.

84 zusätzliche Beamten der Nationalpolizei wurden an die Grenze zwischen Melilla und Marokko geschickt.

Mitte Mai 2021 hatten mehr als 10.000 Menschen, überwiegend aus Marokko, Ceuta - die zweite spanische Exklave - erreicht.

Massenhafte Zurückweisungen an der Grenze sind nach internationalen Flüchtlingsverträgen illegal, da sie Menschen die Möglichkeit verwehren, Asyl zu beantragen, obwohl europäische Gerichte sie in einigen Fällen gerechtfertigt haben.

Verschiedene Non-Profit-Organisationen, die mit Migranten in Melilla arbeiten, darunter Solidary Wheels, berichteten in einer Erklärung, dass sie gesehen haben, wie die spanischen Behörden drei Migranten, die am Mittwoch oben auf dem Zaun sitzend gefunden wurden, zurück nach Marokko geschickt haben.

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