Das Pentagon meint, das Versprechen Polens, all seine MIG-19-Kampfjets der Ukraine zur Verfügung zu stellen, sei "nicht haltbar".
Ein Angebot der polnischen Regierung, all ihre MIG-29-Kampfjets an die USA zu übergeben, um sie dem ukrainischen Militär zur Verfügung zu stellen, wurde vom Pentagon als "nicht haltbar" bezeichnet. Warschau wollte die Flugzeuge über die US-Basis in Ramstein in Rheinland-Pfalz - und damit über die NATO - der Ukraine zur Verfügung stellen.
Ursprünglich stammen diese Flieger aus DDR-Beständen und waren von Deutschland an Polen weitergegeben worden.
Der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums in Washington, John Kirby, schrieb auf Twitter: "Wir werden uns weiterhin mit Polen und unseren anderen NATO-Verbündeten über dieses Thema und die schwierigen logistischen Herausforderungen, die es mit sich bringt, beraten, aber wir glauben nicht, dass Polens Vorschlag vertretbar ist."
Letztlich sei es eine Entscheidung der polnischen Regierung, ob sie die Kampfjets der Ukraine übergebe.
Und weiter: "Die Aussicht, dass Kampfjets, die "der Regierung der USA zur Verfügung stehen", von einem US/NATO-Stützpunkt in Deutschland aus in den Luftraum fliegen, der mit Russland wegen der Ukraine umstritten ist, gibt dem gesamten NATO-Bündnis Anlass zu ernster Sorge."
Die Ukraine hat um mehr Kampfflugzeuge gebeten, und Washington hat einen Vorschlag geprüft, nach dem Polen der Ukraine die Mig-29 liefern und im Gegenzug US-amerikanische F-16 erhalten würde. Die ukrainischen Piloten sind für den Einsatz von MiG-Kampfjets aus russischer oder sowjetischer Produktion ausgebildet.
Die Entscheidung Polens, diese Idee öffentlich zu machen, hat die US-Regierung offenbar überrascht.
Die USA sind sich sehr wohl bewusst, dass eine solche Entscheidung den Kampfeswillen der ukrainischen Armee stärken würde - angesichts der russischen Angriffe auf ukrainische Städte. Aber die Übergabe der Kampfjets durch die NATO bedeutet wohl vor allem ein erhöhtes Risiko für die Ausweitung des Krieges.
Russland hatte gewarnt, sollten Drittstaaten ukrainische Maschinen auf ihren Flugplätzen landen lassen, um dann russische Streitkräfte anzugreifen, werde als Einmischung in einen bewaffneten Konflikt gewertet werden. Die USA, Deutschland und zahlreiche NATO-Verbündete unterstützen Kiew mit Waffen und Ausrüstung.
Mehr Informationen zu Tag 14 von Russlands Krieg in der Ukraine finden Sie in diesem Liveblog.
- Russland verspricht weitere "sichere Korridore" zur Evakuierung von Zivilpersonen an diesem Mittwoch.
- Doch wurden rund um Mariupol auch Konvois angegriffen - die Situation in der von russischen Truppen besetzten Stadt bleibt dramatisch.
- Laut ukrainischem Verteidigungsministerium sind bei den Kämpfen mehrere hochrangige russische Militärs getötet worden - darunter Generalmajor Vitaly Gerasimov, erster stellvertretender Befehlshaber der 41. russischen Armee
- Am Donnerstag, den 10. März, sollten sich der russische und der ukrainische Außenminister - Sergei Lawrow und Dmytro Kuleba - in Ankara in der Türkei treffen.
Die Europäische Union hat die "moralische Pflicht", die Ukraine zu einem Mitgliedstaat zu machen und sollte den Einsatz militärischer Mittel gegen die russische Aggression in Erwägung ziehen, das sagt Kaja Kallas, die Ministerpräsidentin von Estland.

Laut des ukrainischen Netzbetreibers Ukrenerho ist das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl rund zwei Wochen nach der Einnahme durch russische Einheiten von der Stromversorgung abgeschnitten. Durch Beschuss seien Stromleitungen beschädigt worden. Kampfhandlungen nördlich von Kiew verhindern demnach aktuell alle Reparaturarbeiten. Noch heute werden in Tschernobyl radioaktive Abfälle gelagert.

Kontakt zu Tschernobyl verloren - AKW unter Kontrolle Russlands
euronewsDie Datenfernübertragung aus Tschernobyl ist laut IAEO unterbrochen.Zum Kämpfen in die Ukraine: 14.500 Menschen eingereist
Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind in den vergangenen Tagen etwa 14.500 Menschen zum Kampfeinsatz in die Ukraine eingereist. 12.000 von ihnen seien heimkehrende Ukrainer, die sich der Landesverteidigung anschließen wollten, teilte die Armee am Mittwoch in Kiew mit. Zudem erwartet die Regierung in Kiew zahlreiche Ausländer, die eine sogenannte internationale Legion bilden könnten.