Machtwechsel in Südkorea: Politneuling Yoon Suk Yeol neuer Präsident

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Von Euronews mit dpa
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Die Südkoreaner haben den konservativen Oppositionskandidaten Yoon Suk Yeol zum neuen Präsidenten gewählt und sich damit für eine Wende nach fast fünf Jahren liberaler Regierung entschieden.

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Die Südkoreaner haben den konservativen Oppositionskandidaten Yoon Suk Yeol zum neuen Präsidenten gewählt und sich damit für eine Wende nach fast fünf Jahren liberaler Regierung entschieden.

Das Rennen war knapp, weniger als ein Prozent trennte Regierung und Opposition. Themen im Wahlkampf waren die schwierigen Beziehungen zu China und Japan und die Zusammenarbeit mit dem Bündnispartner USA.

"USA entschlossen, Südkorea zu verteidigen"

Die USA und Japan haben schnell auf den Wahlsieg von Yoon Suk Yeol reagiert. US-Präsident Joe Biden gratulierte dem neuen Präsidenten und betonte die Entschlossenheit der USA, Südkorea zu verteidigen, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Die bilaterale Allianz sei "die Stütze für Frieden, Sicherheit und Wohlstand" in der Indo-Pazifik-Region. Biden will das Bündnis beider Länder stärken.

Unterdessen äußerte Japans Ministerpräsident Fumio Kishida seine Hoffnung, die Beziehungen zu Südkorea zu verbessern. Ein gutes Verhältnis zwischen beiden Staaten sei wichtig für Frieden und Stabilität in der Welt. Das Verhältnis der beiden wichtigen US-Alliierten ist durch historische Konflikte stark belastet. Dabei geht es unter anderem um Forderungen aus Südkorea, ehemalige koreanische Zwangsarbeiter zu entschädigen sowie Opfer der sexuellen Versklavung durch das japanische Militär während der japanischen Kolonialherrschaft (1910-45) und des Zweiten Weltkriegs.

Yoon Suk Yeol ist ein politischer Neuling

Der konservative Yoon von der oppositionellen Partei "Macht des Volkes" hatte die Wahl am Mittwoch mit einem äußerst knappen Vorsprung vor dem linksliberalen Kandidaten Lee Jae Myung von der regierenden Demokratischen Partei gewonnen. Der 61-Jährige wurde am Donnerstag von der Wahlkommission als Wahlsieger betätigt. Er tritt am 10. Mai die Nachfolge von Präsident Moon Jae In an.

Yoon gilt als politischer Neuling. Früher war er Generalstaatsanwalt. Für die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens hat die Präsidentenwahl eine enorme Bedeutung. Im Präsidialsystem des Landes laufen fast alle wichtigen Entscheidungen über das Staatsoberhaupt.

Yoon hatte der amtierenden Regierung vorgeworfen, sie habe sich im Atomstreit mit Nordkorea vorführen lassen. Moon verfolgte gegenüber Pjöngjang eine Annäherungspolitik, setzte aber ebenso auf ein starkes Bündnis mit den USA. Einen Tag nach seiner Wahl betonte Yoon in Seoul, er werde strikt auf jedes "illegale oder unvernünftige Verhalten" Nordkoreas reagieren, er wolle aber auch das Fenster des Dialogs "immer geöffnet halten"

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