AirFrance spricht von einem "schweren Zwischenfall". Was beim Landeanflug einer Boeing 777 am Flughafen CDG in Paris passiert ist, wird jetzt von einem technischen Team untersucht.
Beim Landeanflug auf den Flughafen Charles de Gaulle (CDG) in Paris hat es einen "ernsten Zwischenfall" gegeben, wie die Fluggesellschaft Air France bestätigt hat. Ein technisches Team soll jetzt untersuchen, wie es zu den Problemen bei AF11 auf dem Flug vom New York in die französische Hauptstadt gekommen ist.
Offenbar hat die Boeing 777-300ER am Dienstagmorgen nicht mehr auf die Steuerbefehle der Piloten reagiert. Der Zwischenfall ereignet sich in einer Höhe von 1.500 Fuß. Die Maschine bricht aus der geplanten Route, dem sogenannten ILS-Gleitweg, nach links aus. Ein Pilot sagt in umgangssprachlichem Französisch, die Boeing habe gemacht, was sie wolle ("n'importe quoi").
Die Crew fliegt eine Schleife, startet nochmals durch und landet dann sicher. Inzwischen hielt der Tower den Flughafen unter dem Flug AF011 frei, wie aus den Gesprächen des Cockpits mit dem Fluglotsen hervorgeht.
Flightradar24 hat den Landeanflug der Maschine, die in JFK gestartet war, im Bild festgehalten.
Wie LE PARISIEN berichtet, dauerte das Manöver laut einer französischen Passagierin an Bord etwa 10 Minuten. Sie habe bemerkt, dass das Flugzeug sehr schnell wieder nach oben gegangen sei.
Auf der Aufzeichnung der Gespräche mit dem Tower ist schweres Atmen aus dem Cockpit zu hören. Dabei bleibt der Fluglotse ganz ruhig und versucht die Piloten zu beruhigen, doch die Flugkapitäne von AF11 sind offenbar in Panik, weil die Kontrollgeräte der Maschine nicht reagieren wie sie sollen.
Es schrillen Alarmsignale. Einer der Piloten von AF11 atmet schwer.
AF011: "Hier ist AF11, wir sind durchgestartet und halten jetzt 4.000 Fuß, wir rufen zurück."
Fluglotse: "OK. (...) Alle Starts unter Ihnen sind gestoppt. Melden Sie sich, wenn Sie können."
AF011: "Hier ist AF11. Wir sind nach ein Problem der Kontrolle des Flugs. Das Flugzeug hat gemacht, was es will."
Wieviele Fluggäste an Bord des Nachtflugs von New York nach Paris waren hat Air France nicht bekannt gegeben. Die Passagierin, der der Landeanflug seltsam vorkam, erzählt, dass einige US-amerikanische Fluggäste neben ihr einfach weitergeschlafen hätten.
AF11 startet normalerweise um 21 Uhr in New York und kommt um 10 Uhr 20 in Paris an. Früher flog auf dieser Route auch die legendäre Concorde.
Die Flugaufsicht BEA (Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pour la Sécurité de l’Aviation civile) hat eigene Ermittlungen eingeleitet.