Der Kremlchef nahm Moskau an der von Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill zelebrierten Mitternachtsmesse teil. In der Ukraine galt in der orthodoxen Osternacht eine Ausgangssperre.
Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs feiern orthodoxe Christen in Russland und in der Ukraine an diesem Wochenende das Osterfest. Auch Kremlchef Wladimir Putin. Er nahm in Moskau an der von Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill zelebrierten Mitternachtsmesse teil. Seit Kriegsbeginn vor zwei Monaten zeigte sich der russische Präsident nur selten in der Öffentlichkeit.
"Die Hoffnung stirbt nie"
Für orthodoxe Gläubige ist Ostern das Fest des Friedens, der Hoffnung und der Aussöhnung. Auch für die Moskauer Kirchengängerin Jelena Demidowa. "Wir beten für Frieden, für eine gute Zukunft. Dass alle Kriege aufhören, dass alle am Leben bleiben, dass die Menschen glücklich sind. Für sie ist dieser Tag wie ein Lichtstrahl, denn die Hoffnung stirbt nie."
In der Ukraine galt in der orthodoxen Osternacht eine Ausgangssperre. Gottesdienste waren erst ab 5 Uhr morgens erlaubt - konnten vielerorts aber gar nicht stattfinden.
Wie in Lukaschiwka, einem Dorf im Norden der Ukraine. Das Gotteshaus wurde nahezu völlig zerstört. Olena, eine Anwohnerin, klagt: "Die Kirche wurde 1913 gebaut und wir hatten immer sehr schöne Ostergottesdienste hier, aber jetzt wissen wir nicht, was kommen wird."
Ostergaben für die Soldaten
In einem anderen Dorf nahe Tschernihiw hat die Rentnerin Olena Koptyl den vergangenen Monat in ihrem Keller verbracht, um sich vor russischen Angriffen zu schützen. Einen traditionellen orthodoxen Osterkuchen wird es bei ihr dennoch geben, mit dem, was noch da war in den Trümmern ihres Haues.
Auch in Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine wurde eifrig Teig geknetet und gebacken: Ostergaben für die Soldaten, die die Ukraine vor dem russischen Angriff schützen.
Derweil meldete Russland weitere Raketenangriffe. Auch am orthodoxen Osterfest geht der Krieg weiter.