Israel gedenkt der Sechs Millionen Opfer des Holocaust

Bärbel Bas nimmt an Zeremonien teil
Bärbel Bas nimmt an Zeremonien teil Copyright Maya Alleruzzo/Copyright 2022 The Associated Press.
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Von Katharina Sturm
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Deutschlands Parlamentspräsidentin Bärbel Bas ist anlässlich des nationalen Holocaust-Gedenktags nach Israel gereist, um der sechs Millionen Opfer zu gedenken. Sie hat die Gedenkstätte "Yad Vashem" in Jerusalem besucht und an Zeremonien teilgenommen.

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Anlässlich des nationalen Holocaust-Gedenktags in Israel ist die deutsche Parlamentspräsidentin Bärbel Bas nach Jerusalem gereist, um der sechs Millionen Opfer des Holocaust zu gedenken.

Bas wird an den Zeremonien des so genannten Yom Hashoah teilnehemn, die jedes Jahr am Abend 27. April und am Morgen des 28. April stattfinden. Die SPD-Politikerin hat auch die "Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust" namens "Yad Vashem" besucht und auf die Bedeutung des Gedenktages aufmerksam gemacht. Die Politikerin schrieb in Yad Vashems Gästebuch:

«Wir dürfen nicht vergessen. Deutsche haben sechs Millionen Leben ausgelöscht. In tiefer Trauer und Scham denke ich an die Toten.»

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Die letzten Worte aus Bärbel Bas' Eintrag in das Gästebuch von Yad VashemMaya Alleruzzo/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved

Bas dankt "Yad Vashem" für das Bewahren der Erinnerung. Aus Deutschlands historischer Schuld erwüchse eine besondere Verpflichtung. Israels Sicherheit und der Kampf gegen jede Form von Antisemitismus gehöre zu Deutschlands nationalem Selbstverständnis.

Wir werden nicht vergessen, nie!
Bärbel Bas
Präsidentin des deutschen Bundestags

Es war der erste Besuch der Präsidentin des deutschen Bundestags in Israel, wo sie von Knessetsprecher Micky Levy begrüßt wurde.

Laut einer neuen Studie der Universität Tel Aviv haben antisemitische Angriffe und Beschimpfungen im vergangenen Jahr weltweit zugenommen. In Deutschland, wo 118.000 Juden leben, wurden im Jahr 2021 3.030 antisemitische Vorfälle gemeldet - ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber 2020.

Für Bärbel Bas sei es ein Alarmzeichen, dass viele junge Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Angst vor einem Holcaust hätten. Deutschland müsse sehr, sehr wachsam sein und mit allen Mitteln, die Deutschland als Rechtsstaat zur Verfügung stehen, entgegenlenken.

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Barbel Bas, Mitte, Präsidentin des Deutschen Bundestages, zusammen mit dem israelischen Knessetsprecher Mickey Levy, rechts, und dem Vorsitzenden der Holocaust-Gedenkstätte YaMaya Alleruzzo/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved

Während ihres Aufenthalts besuchte Bärbel Bas mit ihrem israelischen Amtskollegen Mickey Levy das israelische Parlament in Jerusalem. Der Präsident der Knesset betonte, dass der Besuch der deutschen Parlamentspräsidenting «ein bedeutsamer Ausdruck der besonderen Verbindung zwischen unseren Ländern» sei. Es ist der erste Besuch der SPD-Politikerin in Israel. Am Donnerstag wird Bas voraussichtlich einer Zeremonie im Parlament beiwohnen, bei der die Namen von Opfern des Holocaust vorgelesen werden. In Israel leben heutzutage mehr als 161.000 Holocaust-Überlende. Ihr Durchschnittsalter beträgt 85,5 Jahre

In den Jahrzehnten nach dem Holocaust, bei dem Nazi-Deutschland 6 Millionen Juden ermordete, sind Deutschland und Israel zu überzeugten Verbündeten geworden. Deutschland ist jedoch, wie ein Großteil Europas, in der Palästina-Frage mit Israel uneins. Die Bundesrepublik hat sich für einen palästinensischen Staat an der Seite Israels ausgesprochen und lehnt Israels Siedlungsaktivitäten im Westjordanland ab.

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